Allgemeines

Häufigkeit

12032

Rang

150

Sprachvorkommen

deutsch

Hauptverbreitung

Deutschland

Etymologie

Hauptbedeutung

1. Benennung nach Rufname. Es handelt sich um ein Patronym zum deutschen Rufnamen Thietilo, kontrahiert Thielo, mit Nebensilbenabschwächung Thiele. Bei dem Rufnamen handelt es sich um eine einstämmige Kurzform von Vollformen wie Dietrich oder Diethart mit dem Erstglied althochdeutsch diot , altsächsisch thiod , thiad ‘Volk’ und dem hypokoritischen Suffix althochdeutsch, altsächsisch -ilo.

Weitgehend auszuschließen

2. Benennung nach Herkunft zum Siedlungsnamen Thiele in der Schweiz. Diese Deutung (siehe Zoder 1968, Band 2, Seite 723) ist wegen der Verbreitung der Familiennamen weitgehend auszuschließen. Ein von Zoder ebenfalls genannter Siedlungsname Thielen in Belgien ist nicht auffindbar.

Historischer Namenbeleg

Thidericus (Rufname)

Belegjahr

1250/1300

Belegort

Neuhaldensleben

=

Tile (Rufname)

Belegjahr

1250/1300

Belegort

Neuhaldensleben

Quellenangabe

Zoder, 1968, Seite 723.

Verbreitung

Verbreitung innerhalb Deutschlands

Verwandte Artikel (Auswahl)

• Thiel
• Tille
• Diele
• Thielemann
• Thielke

Literaturhinweise

Literatur

• Hartig, Joachim (1967): Die münsterländischen Rufnamen im späten Mittelalter. Köln und Graz. Hier S. 19 und 149.
• Kunze, Konrad/Nübling, Damaris (Hrsg.) (2009): Deutscher Familiennamenatlas. Band 1: Graphematik/Phonologie der Familiennamen I: Vokalismus. Berlin. Hier S. 808-809.
• Kunze, Konrad/Nübling, Damaris (Hrsg.) (2011): Deutscher Familiennamenatlas. Band 2: Graphematik/Phonologie der Familiennamen II: Konsonantismus. Berlin und New York. Hier S. 284-288.
• Seibicke, Wilfried (2003): Historisches Deutsches Vornamenbuch. Band 4: Sc-Z. Berlin und New York. Hier S. 223.
• Zoder, Rudolf (1968): Familiennamen in Ostfalen. Band 2. Hildesheim. Hier S. 723.

Metadaten

Daten zur Artikelerstellung

AutorIn

Kathrin Dräger

Veröffentlichungsdatum

03.04.2024