Sandholz

Allgemeines

Benennung nach Wohnstätte zu mittelhochdeutsch sant ‘Sand, Strand, Ufer, sandige Fläche’ und mittelhochdeutsch holz ‘Wald, Gehölz; Holz’ für jemanden, der an oder in einem Wald auf sandigem Boden wohnt.

Benennung nach Rufname. Es handelt sich um ein Patronym zum deutschen Rufnamen Sandolt. Der Rufname basiert laut Gottschald und Förstemann (Gottschald 2006, Seite 421 und Förstemann 1966, Spalte 1298) auf einem althochdeutsch nicht belegten Erstglied *sand , das sie mit altnordisch sannr , sadhr , altsächsisch, angelsächsisch sodh ‘wahr’ in Verbindung bringen, und dem Zweitglied althochdeutsch waltan , altsächsisch waldan ‘herrschen’. Diese Deutung ist unsicher, weil der Rufname sehr selten belegt ist und keine zugehörigen Varianten vorliegen. Sollte sie zutreffen, handelt es sich vermutlich um eine „analoge Bildung […] oder hyperkorrekte Verhochdeutschung […] nach dem Muster der häufigen Wohnstätten- und Herkunfts[namen] wie Buchholz ('Buchenwald')“, höchstwahrscheinlich nicht um einen starken patronymischen Genitiv in der Schreibung mit -z (siehe Kunze/Nübling 2012, Band 3, Seite 39-41).

Förstemann, Ernst (1966): Altdeutsches Namenbuch. Erster Band: Personennamen. 2. Auflage. München. Hier Sp. 1298.
Gottschald, Max (2006): Deutsche Namenkunde. Mit einer Einführung in die Familiennamenkunde von Rudolf Schützeichel. 6. Auflage. Berlin und New York. Hier S. 421.
Kunze, Konrad/Nübling, Damaris (Hrsg.) (2012): Deutscher Familiennamenatlas. Band 3: Morphologie der Familiennamen. Berlin und Boston. Hier S. 39-41.

Kroiß, Daniel, Sandholz, in: Digitales Familiennamenwörterbuch Deutschlands,
URL: < http://www.namenforschung.net/id/name/145324/1 >