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Jelen

Allgemeines

Häufigkeit
259
Rang
14510
Sprachvorkommen
polnisch
slowenisch
tschechisch
slowakisch
sorbisch
Hauptverbreitung
Polen
Slowenien
Tschechische Republik
Slowakei
Ungarn
Deutschland

Etymologie

Hauptbedeutung

  1. Benennung nach Übername zu polnisch, niedersorbisch, obersorbisch jeleń , tschechisch jelen , slowakisch jeleň ‘Hirsch’ (< urslawisch * jelenъ ) im übertragenen Sinn für einen flinken, neugierigen oder stolzen Menschen. Im Mittelalter galt der Hirsch als das "edelste und schönste unter allem vierfüßigen Wildbret, welches zur hohen Jagd gerechnet wird" (Oekonomische Encyklopädie, letzter Zugriff: 27.09.2018). Im Einzelfall kann der Name auch aus weiteren slawischen Sprachen in derselben Bedeutung vorliegen.
  2. Benennung nach Wohnstätte zu polnisch, niedersorbisch, obersorbisch jeleń , tschechisch jelen , slowakisch jeleň ‘Hirsch’ (< urslawisch * jelenъ ). Die Häufigkeit dieses Namens lässt sich historisch auf die Ornamentik in Hauszeichen zurückführen, für die Blumen und Tiere charakteristisch waren und deren Namen manchmal auf die Bewohner der jeweiligen Häuser übergehen konnten (siehe Knappová 2002, Seite 28). Im Einzelfall kann der Name auch aus weiteren slawischen Sprachen in derselben Bedeutung vorliegen.
  3. Benennung nach Beruf zu polnisch, niedersorbisch, obersorbisch jeleń , tschechisch jelen , slowakisch jeleň ‘Hirsch’ (< urslawisch * jelenъ ). Es handelt sich um einen indirekten Berufsnamen für einen Jäger, der nach seinem Jagdwild benannt wird. Im Einzelfall kann der Name auch aus weiteren slawischen Sprachen in derselben Bedeutung vorliegen.

In Einzelfällen

  1. Benennung nach Rufname. Es handelt sich um ein Patronym zum Rufnamen Jeleń, einer polnischen oder tschechischen Lehnübersetzung des jüdischen Rufnamens Hirsch, siehe Hirsch 4 (siehe Beider 1996, Seite 227; Menk 2005, Seite 398).
  2. Benennung nach Herkunft zu polnischen oder tschechischen Siedlungsnamen wie Jeleń, Jelenice, Jelenov, Jeleneč, Horní/Dolní Jelení, Jeleny.

Verbreitung

Verbreitung innerhalb Deutschlands

Verbreitung außerhalb Deutschlands

Polen

Häufigkeit
4533
Angaben zur Quelle
Art der Quelle
Einwohnerzahlen
Jahr der Quelle
2002
Quelle
Rymut 2003, Seite 4322.
Kommentar zur Verbreitung im Ausland

Die Angaben beziehen sich auf die Namenform Jeleń.

Slowenien

Häufigkeit
1526
Angaben zur Quelle
Art der Quelle
Einwohnerzahlen
Jahr der Quelle
2018
Quelle
www.stat.si/ImenaRojstva/en, letzter Zugriff 10.07.2017.

Tschechische Republik

Häufigkeit
757
Angaben zur Quelle
Art der Quelle
Einwohnerzahlen
Jahr der Quelle
2015
Quelle
www.kdejsme.cz/prijmeni/Jelen/hustota/, letzter Zugriff 06.07.2017.

Ungarn

Häufigkeit
158
Angaben zur Quelle
Art der Quelle
Einwohnerzahlen
Jahr der Quelle
2007
Quelle
Hajdú 2012, Seite 515.

Slowakei

Häufigkeit
129
Angaben zur Quelle
Art der Quelle
Einwohnerzahlen
Jahr der Quelle
1995
Quelle
slovniky.juls.savba.sk/?w=Jelen&s=exact&c=gd69&d=priezviska&ie=utf-8&oe=utf-8#, letzter Zugriff 06.07.2017.
Kommentar zur Verbreitung im Ausland

Die Angaben beziehen sich auf die Namenform Jeleň .

Kroatien

Häufigkeit
108
Angaben zur Quelle
Art der Quelle
Einwohnerzahlen
Jahr der Quelle
2011
Quelle
www.dzs.hr/Hrv/censuses/census2011/results/censusnames.htm, letzter Zugriff 10.07.2017.

Österreich

Häufigkeit
62
Angaben zur Quelle
Art der Quelle
Telefonanschlüsse
Jahr der Quelle
2005
Quelle
Geogen AT CD-ROM.

Verwandte Artikel (Auswahl)

Literaturhinweise

Literatur

  • Beider, Alexander (1996): A Dictionary of Jewish Surnames from the Kingdom of Poland. Teaneck. Hier S. 227.
  • Guggenheimer, Eva/Guggenheimer, Heinrich (1996): Etymologisches Lexikon der jüdischen Familiennamen. München [u.a.]. Hier S. 217.
  • Hajdú, Mihály (2012): Újmagyarkori családneveink tára. XVIII - XXI. század. [Sammlung der ungarischen Familiennamen der Neuzeit: 18.-21. Jh.]. I. adatok [1. Band]. Budapest. Hier S. 515.
  • Hornung, Maria (1989): Lexikon österreichischer Familiennamen. St. Pölten und Wien. Hier S. 77.
  • Kohlheim, Rosa/Kohlheim, Volker (2005): Duden Familiennamen. Herkunft und Bedeutung [von 20.000 Nachnamen]. 2. Auflage. Mannheim. Hier S. 331.
  • Knappová, Miloslava (2002): Naše a cizí příjmení v současné češtině. Liberec. Hier S. 5 und 28.
  • Menk, Lars (2005): A Dictionary of German-Jewish Surnames. Bergenfield. Hier S. 398.
  • Moldanová, Dobrava (2015): Naše příjmení. 4. Auflage. Praha. Hier S. 76.
  • Rymut, Kazimierz (2003): Słownik nazwisk używanych w Polsce na paczątku XXI wieku (CD ROM). Kraków. Hier S. 4322.
  • Rymut, Kazimierz/Hoffmann, Johannes (Hrsg.) (2006): Lexikon der Familiennamen polnischer Herkunft im Ruhrgebiet. Band 1. Kraków. Hier S. 279.
  • Simek, Rudolf/Mikulášek, Stanislav (1995): Kleines Lexikon der tschechischen Familiennamen in Österreich. Wien. Hier S. 60.
  • Vasmer, Max (1955): Russisches etymologisches Wörterbuch. Band 2. Heidelberg. Hier S. 264.
  • Wenzel, Walter (1991): Studien zu sorbischen Personennamen. 2/I. Bautzen. Hier S. 175.
  • Wenzel, Walter (1999): Lausitzer Familiennamen slawischen Ursprungs. Bautzen. Hier S. 116.
  • Wenzel, Walter (2014): Namen und Geschichte. Orts- und Personennamen im deutsch-westslawischen Sprachkontaktraum als historische Zeugnisse. Hamburg. Hier S. 63-78.

Weblinks

Metadaten

Daten zur Artikelerstellung

AutorIn
Andrea Scheller
Veröffentlichungsdatum
03.04.2024
Zitierhinweis

Scheller, Andrea, Jelen, in: Digitales Familiennamenwörterbuch Deutschlands,
URL: < http://www.namenforschung.net/id/name/14521/1 >