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Winz

Allgemeines

Häufigkeit
262
Rang
14353
Sprachvorkommen
deutsch
Hauptverbreitung
Deutschland

Etymologie

Hauptbedeutung

  1. Benennung nach Herkunft zum Siedlungsnamen Winz (Ortsteil von Hattingen, Nordrhein-Westfalen). Diese Deutung trifft vor allem auf die Vorkommen in Nordrhein-Westfalen zu.
  2. Benennung nach Rufname. Es handelt sich um ein Patronym zu einer deutschen Rufnamenkurzform mit dem Namenglied althochdeutsch, altsächsisch wini ‘Freund’ zu Vollformen wie Winfried oder Winhard. Es handelt sich um eine Koseform mit dem Suffix -z.

In Einzelfällen

  1. Benennung nach Rufname. Es handelt sich um ein Patronym zum Rufnamen Winc, einer Kurz- und Koseform zu Vollformen wie Wincenc, Wincenty u. a. , westslawischen Entsprechungen von Vinzenz. Zum Rufnamen siehe Vinzentius 1. Der Familienname liegt hier in eingedeutschter Form vor, wie es insbesondere für die sorbischen Familiennamen sehr früh charakteristisch war.

Deutung unsicher

  1. Benennung nach Beruf zu obersorbisch wĕnc , niedersorbisch wĕnk , wĕnc ‘Kranz’. Es handelt sich um einen indirekten Berufsnamen für jemanden, der Kränze herstellt. Diese Deutung (siehe Gottschald 2006, Seite 532) ist aus lautlichen Gründen nicht völlig auszuschließen, hier aber eher unwahrscheinlich, vergleiche Winz 3.
  2. Benennung nach Übername zu obersorbisch wĕnc , niedersorbisch wĕnk , wĕnc ‘Kranz’, für jemanden, der einen Kranz, etwa als Ehrenzeichen, trägt. Diese Deutung (siehe Gottschald 2006, Seite 532) ist aus lautlichen Gründen nicht völlig auszuschließen, hier aber eher unwahrscheinlich, vergleiche Winz 3.

Weitgehend auszuschließen

  1. Benennung nach Übername zu neuhochdeutsch (dialektal) winz ‘Katze’ nach einem Lockruf, der im Thüringischen verbreitet ist. Aufgrund der Verbreitung des Familiennamens ist diese Deutung (siehe Zoder 1968, Band 2, Seite 846-847) unwahrscheinlich.

Historischer Namenbeleg

Cuonr. Winzonis

Belegjahr
1175
Belegort
Mainz

=

Conr. Winz

Belegjahr
1184
Belegort
Mainz
Quellenangabe
Brechenmacher, 1960-1963, Seite 820.

Verbreitung

Verbreitung innerhalb Deutschlands

Historische Verbreitung

Zur historischen Verbreitung siehe Namensverbreitungskarte, letzter Zugriff: 29.10.2019.

Verwandte Artikel (Auswahl)

Literaturhinweise

Literatur

  • Brechenmacher, Josef Karlmann (1960): Etymologisches Wörterbuch der Deutschen Familiennamen. Band 2. Limburg an der Lahn. Hier S. 820.
  • Gottschald, Max (2006): Deutsche Namenkunde. Mit einer Einführung in die Familiennamenkunde von Rudolf Schützeichel. 6. Auflage. Berlin und New York. Hier S. 532-533.
  • Zoder, Rudolf (1968): Familiennamen in Ostfalen. Band 2. Hildesheim. Hier S. 846-847.

Weblinks

Metadaten

Daten zur Artikelerstellung

AutorIn
Mehmet Aydin
Veröffentlichungsdatum
16.04.2024
Zitierhinweis

Aydin, Mehmet, Winz, in: Digitales Familiennamenwörterbuch Deutschlands,
URL: < http://www.namenforschung.net/id/name/14353/1 >