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Bloch

Allgemeines

Häufigkeit
2163
Rang
1376
Sprachvorkommen
deutsch
polnisch
Hauptverbreitung
Deutschland
Schweiz
Frankreich
Dänemark
Polen

Etymologie

Hauptbedeutung

  1. Benennung nach Übername zu mittelhochdeutsch bloch , bloc ‘Block, Stamm, Klotz’ für einen körperlich oder geistig groben, plumpen Menschen.
  2. Benennung nach Herkunft zu polnisch Włoch ‘Welscher, Fremdstämmiger, Italiener’. „Nach den Verfolgungen des 14. Jahrhunderts waren […] Juden nach dem gastfreundlicheren Polen Kasimir des Großen gewandert; als aus dem Westen gekommene ‚Welsche‘ nannten sie sich dort slavisch Wloch, welcher Name nach ihrer Rückkehr nach Deutschland im Laufe des 17. Jahrhunderts als Bloch erscheint“ (Dreifuß 1927, Seite 77). Der Familienname liegt in eingedeutschter Form ( W > B ) vor.
  3. Benennung nach Rufname. Es handelt sich um ein Patronym zum Rufnamen Błoch, einer Kurz- und Koseform zum polnischen Rufnamen Błożej einer polnisch dialektalen Entsprechung des Rufnamens Blasius. Zum Rufnamen siehe Blasius. Die slawischen Sonderzeichen werden im Deutschen nicht wiedergegeben.
  4. Benennung nach Übername zu mittelhochdeutsch bloch , bloc ‘Block, an den Gefangene angeschlossen bzw. die Füße eingeschlossen werden’ für einen ehemaligen Gefangenen.
  5. Benennung nach Beruf zu mittelhochdeutsch bloch , bloc ‘Block, an den Gefangene angeschlossen bzw. die Füße eingeschlossen werden’. Es handelt sich um einen indirekten Berufsnamen für einen Gefängniswärter oder einen Gerichtsdiener.

In Einzelfällen

  1. Benennung nach Wohnstätte zu mittelhochdeutsch bloch , bloc ‘eine Art Falle’ für jemanden, der an einem Ort wohnt, an dem Fallen aufgestellt werden. Diese Deutung kann für die Vorkommen im oberdeutschen Raum zutreffen, wo mit Block „bes[onders] der Ort bezeichnet wird, an dem Wolfsfallen gestellt sind“ (Brechenmacher 1957-1960, Band 2, Seite 163).
  2. Benennung nach Rufname. Es handelt sich um ein Patronym zu polnischen Rufnamen mit dem Erstglied Błog- (< polnisch błogi ‘glücklich, behaglich’) wie Błogosław oder Błogota.
  3. Benennung nach Rufname. Es handelt sich um ein Patronym zum polnischen Rufnamen Włoch, einer Kurzform mit dem Erstglied Wło- (< urslawisch *vold ‘Macht’) zu Vollformen wie Włodzisław, Włodzimir.

Verbreitung

Verbreitung innerhalb Deutschlands

Verbreitung außerhalb Deutschlands

Polen

Häufigkeit
4177
Angaben zur Quelle
Art der Quelle
Einwohnerzahlen
Jahr der Quelle
2002
Quelle
Rymut 2003, Seite 717.

Polen

Häufigkeit
2781
Angaben zur Quelle
Art der Quelle
Einwohnerzahlen
Jahr der Quelle
2002
Quelle
Rymut 2003, Seite 747.
Kommentar zur Verbreitung im Ausland

Die Angaben beziehen sich auf die Namenform Błoch .

Dänemark

Häufigkeit
1431
Angaben zur Quelle
Art der Quelle
Einwohnerzahlen
Jahr der Quelle
2021
Quelle
www.dst.dk/da/Statistik/emner/befolkning-og-valg/navne/HvorMange, letzter Zugriff 17.08.2021.

Frankreich

Häufigkeit
940
Angaben zur Quelle
Art der Quelle
Geburtenzahlen
Jahr der Quelle
1966-1990
Quelle
geopatronyme.com, letzter Zugriff 17.08.2021.

Schweiz

Häufigkeit
628
Angaben zur Quelle
Art der Quelle
Telefonanschlüsse
Jahr der Quelle
2015
Quelle
interaktiv.tagesanzeiger.ch/newsnetz/namenkarte/, letzter Zugriff 17.08.2021.

Historische Verbreitung

Zur historischen Verbreitung siehe Namensverbreitungskarte, letzter Zugriff: 17.08.2021.

Verwandte Artikel (Auswahl)

Literaturhinweise

Literatur

  • Brechenmacher, Josef Karlmann (1957): Etymologisches Wörterbuch der Deutschen Familiennamen. Band 1. Limburg an der Lahn. Hier S. 163.
  • Dreifuß, Erwin Manuel (1927): Die Familiennamen der Juden. Unter besonderer Berücksichtigung der Verhältnisse in Baden zu Anfang des 19. Jahrhunderts. Frankfurt am Main. Hier S. 77.
  • Guggenheimer, Eva/Guggenheimer, Heinrich (1996): Etymologisches Lexikon der jüdischen Familiennamen. München [u.a.]. Hier S. 66.
  • Kunze, Konrad/Nübling, Damaris (Hrsg.) (2016): Deutscher Familiennamenatlas. Band 5: Familiennamen nach Beruf und persönlichen Merkmalen. Berlin und Boston. Hier S. 698-699.
  • Menk, Lars (2005): A Dictionary of German-Jewish Surnames. Bergenfield. Hier S. 185.
  • Rymut, Kazimierz (2003): Słownik nazwisk używanych w Polsce na paczątku XXI wieku (CD ROM). Kraków. Hier S. 717.

Metadaten

Daten zur Artikelerstellung

AutorIn
Daniel Kroiß
Mehmet Aydin
Veröffentlichungsdatum
16.04.2024
Zitierhinweis

Kroiß, Daniel und Aydin, Mehmet, Bloch, in: Digitales Familiennamenwörterbuch Deutschlands,
URL: < http://www.namenforschung.net/id/name/1376/1 >