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Wiede

Allgemeines

Häufigkeit
299
Rang
12465
Sprachvorkommen
deutsch
Hauptverbreitung
Deutschland

Etymologie

Hauptbedeutung

  1. Benennung nach Wohnstätte zu mittelhochdeutsch wīde , mittelniederdeutsch wide ‘Weide, Weidenbaum’ für jemanden, der an oder auf einem Landstück mit Weidengewächs wohnt.
  2. Benennung nach Rufname. Es handelt sich um ein Patronym zu einem deutschen Rufnamen mit dem Namenglied althochdeutsch witu , altsächsisch wido , widu ‘Wald, Holz’ oder althochdeutsch wīt , altsächsisch wīd ‘weit’ (zu diesem Namenglied siehe Förstemann 1966, Spalte 1562-1575). Der Familienname geht entweder auf den einstämmigen Rufnamen Wido oder auf Kurzformen aus Vollformen wie Widulf oder Withold zurück.

In Einzelfällen

  1. Benennung nach Herkunft zum Siedlungsnamen Wieda (Ortsteil der Gemeinde Walkenried, Landkreis Göttingen, Niedersachsen). Zoder gibt außerdem eine Wüstung Wide bei Mühlhausen in Thüringen an (siehe Zoder 1968, Band 2, Seite 827). Zur Etymologie des Siedlungsnamens Wieda siehe Ohainski/Udolph 2000, Seite 177-179.
  2. Benennung nach Wohnstätte zum Gewässernamen Wieda im Südharz. Zur Etymologie des Gewässernamens siehe Greule 2014, Seite 589-590.

Weitgehend auszuschließen

  1. Benennung nach Herkunft zum Siedlungsnamen Wiedau (Wohnplatz in der Gemeinde Ganderkesee, Niedersachsen; historisch auch in Westpreußen). Diese Deutung (siehe Zoder 1968, Seite 827) ist aufgrund der Verbreitung weitgehend auszuschließen. Der von Zoder ebenfalls angegebene Siedlungsname Wiede (Schleswig-Holstein) ist außerdem auszuschließen, weil dieser erst 1854 belegt ist (siehe Laur 1992, Seite 695).

Historischer Namenbeleg

Hans von der Wide

Belegjahr
1552
Belegort
Hildesheim
Quellenangabe
Zoder, 1968, Seite 827.

Verbreitung

Verbreitung innerhalb Deutschlands

Historische Verbreitung

Zur historischen Verbreitung siehe Namensverbreitungskarte, letzter Zugriff: 24.05.2019.

Verwandte Artikel (Auswahl)

Literaturhinweise

Literatur

  • Förstemann, Ernst (1966): Altdeutsches Namenbuch. Erster Band: Personennamen. 2. Auflage. München. Hier Sp. 1562-1575.
  • Greule, Albrecht (2014): Deutsches Gewässernamenbuch. Etymologie der Gewässernamen und der dazugehörigen Gebiets-, Siedlungs- und Flurnamen. Berlin und Boston. Hier S. 589-590.
  • Laur, Wolfgang (1992): Historisches Ortsnamenlexikon von Schleswig-Holstein. 2. Auflage. Neumünster. Hier S. 695.
  • Ohainski, Uwe/Udolph, Jürgen (2000): Die Ortsnamen des Landkreises Osterode. Bielefeld. Hier S. 177-179.
  • Zoder, Rudolf (1968): Familiennamen in Ostfalen. Band 2. Hildesheim. Hier S. 827.

Metadaten

Daten zur Artikelerstellung

AutorIn
Daniel Kroiß
Veröffentlichungsdatum
16.04.2024
Zitierhinweis

Kroiß, Daniel, Wiede, in: Digitales Familiennamenwörterbuch Deutschlands,
URL: < http://www.namenforschung.net/id/name/12468/1 >