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Luther

Allgemeines

Häufigkeit
2377
Rang
1239
Sprachvorkommen
deutsch
englisch
Hauptverbreitung
USA
Deutschland
Großbritannien

Etymologie

Hauptbedeutung

  1. Benennung nach Rufname. Es handelt sich um ein Patronym zum deutschen Rufnamen Luther. Der Rufname basiert auf althochdeutsch liut , altsächsisch liud ‘Volk’ oder althochdeutsch lūt , hlūt , altsächsisch hlūd ‘laut, klar, deutlich’ und althochdeutsch, altsächsisch heri ‘Heer’. Zur Diskussion des ersten Rufnamengliedes siehe Kaufmann 1968, Seite 189-191. Zu den Namenswechseln von Martin Luther vergleiche Udolph 2018.

In Einzelfällen

  1. Benennung nach Übername zu mittelenglisch lithere , luthere ‘böse, verräterisch’.
  2. Benennung nach Beruf zu mittelenglisch luter , leuter ‘Lautenspieler’.
  3. Benennung nach Herkunft zum Siedlungsnamen Lutter (Gemeinde im Landkreis Eichsfeld, Thüringen; Gemeinde im Landkreis Goslar; Ortsteil der Stadt Neustadt am Rübenberge, Region Hannover, beides Niedersachsen). Diese Deutung (siehe Zoder 1968, Band 2, Seite 100) kann nur auf die wenigen Vorkommen in der Nähe der Siedlungen zutreffen; eine außerdem von Zoder genannte Siedlung Luther (angeblich bei Ratingen, Kreis Mettmann, Nordrhein-Westfalen; hier existiert jedoch lediglich ein Martin-Luther-Hof ) ist nicht aufzufinden und daher auszuschließen.

Historischer Namenbeleg

Lutherus (Rufname)

Belegjahr
1170
Belegort
Köln
Quellenangabe
Brechenmacher, 1960-1963, Seite 219.

Verbreitung

Verbreitung innerhalb Deutschlands

Verbreitung außerhalb Deutschlands

USA

Häufigkeit
13601
Angaben zur Quelle
Art der Quelle
Einwohnerzahlen
Jahr der Quelle
2000
Quelle
namecensus.com/data/lh/LUTHER.html, letzter Zugriff 17.11.2020.

Großbritannien

Häufigkeit
730
Angaben zur Quelle
Art der Quelle
Einwohnerzahlen
Jahr der Quelle
2011
Quelle
Hanks/Coates/McClure 2016, Seite 1644.

Historische Verbreitung

Zur historischen Verbreitung siehe Namensverbreitungskarte, letzter Zugriff: 17.11.2020.

Verwandte Artikel (Auswahl)

Literaturhinweise

Literatur

  • Brechenmacher, Josef Karlmann (1960): Etymologisches Wörterbuch der Deutschen Familiennamen. Band 2. Limburg an der Lahn. Hier S. 219.
  • Hanks, Patrick (2003): Dictionary of American Family Names. Band 2. Oxford, New York. Hier S. 477.
  • Hanks, Patrick/Coates, Richard/McClure, Peter (2016): The Oxford Dictionary of Family Names in Britain and Ireland. Band 3. Oxford. Hier S. 1644.
  • Kaufmann, Henning (1968): Altdeutsche Personennamen: Ergänzungsband. München und Hildesheim. Hier S. 189-191.
  • Kunze, Konrad/Nübling, Damaris (Hrsg.) (2009): Deutscher Familiennamenatlas. Band 1: Graphematik/Phonologie der Familiennamen I: Vokalismus. Berlin. Hier S. 250-251.
  • Schlaug, Wilhelm (1962): Die altsächsischen Personennamen vor dem Jahre 1000. Lund, Kopenhagen. Hier S. 126.
  • Udolph, Jürgen (2018): Martin Luder – Eleutherius – Martin Luther: Warum änderte Martin Luther seinen Namen? In: Brendler, Andrea/Brendler, Silvio (Hrsg.): The Connecting Link. Familiennamen als Bindeglied zwischen Wissenschaften und Gesellschaft. Hamburg, S. 185-191.

Metadaten

Daten zur Artikelerstellung

AutorIn
Julia Griebel
Veröffentlichungsdatum
03.04.2024
Zitierhinweis

Griebel, Julia, Luther, in: Digitales Familiennamenwörterbuch Deutschlands,
URL: < http://www.namenforschung.net/id/name/1239/1 >