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Weidemann

Allgemeines

Häufigkeit
2489
Rang
1160
Sprachvorkommen
deutsch
Hauptverbreitung
Deutschland

Etymologie

Hauptbedeutung

  1. Benennung nach Beruf zu mittelhochdeutsch, mittelniederdeutsch weideman ‘Jäger’. Im gesamten deutschen Sprachgebiet ist für weideman auch die Bedeutung ‘Fischer’ belegt (siehe Ebner 2015, Seite 820; Deutsches Wörterbuch, letzter Zugriff: 26.06.2019, unter 1).
  2. Benennung nach Wohnstätte, siehe Weide 1. Es liegt ein Derivat mit dem Suffix -mann vor.
  3. Benennung nach Wohnstätte, siehe Weide 2. Es liegt ein Derivat mit dem Suffix -mann vor.

In Einzelfällen

  1. Benennung nach Rufname, siehe Weide 4. Es liegt ein Derivat mit dem Suffix -mann vor.
  2. Benennung nach Rufname, siehe Wiedemann 3. Es handelt sich um eine Lautvariante mit Diphthongierung ī > ei . Da dieser Lautwandel im niederdeutschen Sprachraum nicht eintrat, kommt diese Deutung nur für die Namenvorkommen im mittel- und süddeutschen Raum infrage.
  3. Benennung nach Herkunft zu den Siedlungsnamen Weida (Thüringen; Stadtteil von Riesa, Sachsen), Weiden (mehrfach in Bayern und Nordrhein-Westfalen; vereinzelt auch in Hessen, Thüringen, Sachsen-Anhalt, Baden-Württemberg und Rheinland-Pfalz). Der in Nordrhein-Westfalen und Niedersachsen mehrfach vorkommende Siedlungsname Weide (siehe Kohlheim/Kohlheim 2005, Seite 706) ist aufgrund der geringen Größe und des jungen Alters der Siedlungen weitgehend auszuschließen. Zur Etymologie der Siedlungsnamen Weida (Thüringen) und Weiden i.d.Opf. siehe Niemeyer 2012, Seite 674.

Deutung unsicher

  1. Benennung nach Beruf, siehe Weidmann 6. Diese Deutung (siehe Gottschald 2006, Seite 513) ist aus lautlichen Gründen unsicher.

Historischer Namenbeleg

Diele Weideman von Ebeleuben schuchwert

Belegjahr
1411
Belegort
Frankfurt am Main
Quellenangabe
Steffens, 2019, Seite 236.

Merkel Weideman

Belegjahr
1385
Belegort
Heidelberg

=

Merchel Wydeman

Belegjahr
1386
Belegort
Heidelberg
Quellenangabe
Brechenmacher, 1960-1963, Seite 757.

Verbreitung

Verbreitung innerhalb Deutschlands

Verbreitung außerhalb Deutschlands

Polen

Häufigkeit
126
Angaben zur Quelle
Art der Quelle
Einwohnerzahlen
Jahr der Quelle
2002
Quelle
Rymut 2003, S. 12247.

Historische Verbreitung

Zur historischen Verbreitung siehe Namensverbreitungskarte, letzter Zugriff: 24.05.2019.

Verwandte Artikel (Auswahl)

Literaturhinweise

Literatur

  • Brechenmacher, Josef Karlmann (1960): Etymologisches Wörterbuch der Deutschen Familiennamen. Band 2. Limburg an der Lahn. Hier S. 757.
  • Ebner, Jakob (2015): Wörterbuch historischer Berufsbezeichnungen. Berlin. Hier S. 820.
  • Förstemann, Ernst (1966): Altdeutsches Namenbuch. Erster Band: Personennamen. 2. Auflage. München. Hier Sp. 1562-1575.
  • Gottschald, Max (2006): Deutsche Namenkunde. Mit einer Einführung in die Familiennamenkunde von Rudolf Schützeichel. 6. Auflage. Berlin und New York. Hier S. 513.
  • Kohlheim, Rosa/Kohlheim, Volker (2005): Duden Familiennamen. Herkunft und Bedeutung [von 20.000 Nachnamen]. 2. Auflage. Mannheim. Hier S. 706.
  • Niemeyer, Manfred (Hrsg.) (2012): Deutsches Ortsnamenbuch. Berlin und Boston. Hier S. 674.
  • Rymut, Kazimierz (2003): Słownik nazwisk używanych w Polsce na paczątku XXI wieku (CD ROM). Kraków. Hier S. 12247.
  • Steffens, Rudolf (2019): Die Familiennamen der Reichsstadt Frankfurt am Main im 15. Jahrhundert. St. Ingbert. Hier S. 236.

Weblinks

Metadaten

Daten zur Artikelerstellung

AutorIn
Daniel Kroiß
Veröffentlichungsdatum
16.04.2024
Zitierhinweis

Kroiß, Daniel, Weidemann, in: Digitales Familiennamenwörterbuch Deutschlands,
URL: < http://www.namenforschung.net/id/name/1162/1 >