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Klink

Allgemeines

Häufigkeit
2524
Rang
1141
Sprachvorkommen
deutsch
sorbisch
niederländisch
Hauptverbreitung
Deutschland
Niederlande

Etymologie

Hauptbedeutung

  1. Benennung nach Wohnstätte, siehe Klinge 1. Es handelt sich um eine Lautvariante mit Apokope von e und Auslautverhärtung g > k .
  2. Benennung nach Beruf, siehe Klinge 3. Es handelt sich um eine Lautvariante mit Apokope von e und Auslautverhärtung g > k .
  3. Benennung nach Beruf zu mittelniederdeutsch, mittelhochdeutsch (mitteldeutsch) klinke ‘Türklinke; Schlagbaum’, mittelniederländisch clinke ‘Eisenstange, Bolzen, Türklinke’. Es handelt sich um einen indirekten Berufsnamen für einen Schmied, der eiserne Bolzen zum Verschließen von Toren und Türen herstellt. Diese Deutung kann für die Namenvorkommen in Mittel- und Norddeutschland zutreffen. In einigen Fällen kann der Familienname auch aus den Niederlanden nach Deutschland gelangt sein.

In Einzelfällen

  1. Benennung nach Herkunft zu den Siedlungsnamen Klink (Landkreis Mecklenburgische Seenplatte, Mecklenburg-Vorpommern), Klinke (Ortsteil der Stadt Bismark (Altmark), Landkreis Stendal, Sachsen-Anhalt; auch ein ehemaliges, für die Anlage des Biggesees aufgegebenes Dorf in Nordrhein-Westfalen), Klinken (Ortsteil der Gemeinde Lewitzrand, Landkreis Ludwigslust-Parchim, Mecklenburg-Vorpommern), Klinkow (Stadtteil von Prenzlau, Landkreis Uckermark, Brandenburg). Die häufig aufgeführte Siedlung Klink in Rheinland-Pfalz (siehe u.a. Kohlheim/Kohlheim 2005, Seite 382) ist aufgrund der geringen Größe weitgehend auszuschließen (Forsthaus Klink in der Gemeinde Mandern, Landkreis Trier-Saarburg). Die Siedlung Klinken in Ostpreußen, jetzt Gąsiorowo (Polen), wurde erst 1938 von Groß Gonschorowen in Klinken umbenannt und kommt deshalb nicht infrage.
  2. Benennung nach Herkunft, siehe Klinge 2. Es handelt sich um eine Lautvariante mit Apokope von e und Auslautverhärtung g > k . Aufgrund der Verbreitung kommen insbesondere die Siedlungsnamen Kling (Ortsteil von Babesham, Landkreis Rosenheim, Bayern; mehrfach in Oberösterreich) und Klingen (Ortsteil der Stadt Beilstein, Landkreis Heilbronn, Baden-Württemberg) infrage.
  3. Benennung nach Wohnstätte zu mittelniederdeutsch, mittelhochdeutsch (mitteldeutsch) klinke ‘Türklinke; Schlagbaum’ für jemanden, der an einer Begrenzung wohnt. Diese Deutung kann für einige der Vorkommen in Mittel- und Norddeutschland zutreffen.
  4. Benennung nach Wohnstätte zu niedersorbisch klink ‘kleiner Keil’, obersorbisch klin ‘Keil, Eckstück, Keilstück’ für jemanden, der an einem Eckgrundstück oder auf einem keilförmigen Grundstück wohnt. Diese Deutung kann für die Namenvorkommen in der Lausitz infrage kommen.
  5. Benennung nach Übername zu niedersorbisch klink ‘kleiner Keil’, obersorbisch klin ‘Keil, Eckstück, Keilstück’ für einen kleinen, groben Menschen. Diese Deutung kann für die Namenvorkommen in der Lausitz infrage kommen.

Deutung unsicher

  1. Benennung nach Übername zu frühneuhochdeutsch gelink ‘link, linksseitig’ für einen Linkshänder oder einen linkischen, ungeschickten Menschen (siehe auch Link 1). Diese Deutung (siehe Gottschald 2006, Seite 292) ist aufgrund der späten Überlieferung des Wortes unsicher.

Historischer Namenbeleg

auf der Klinck (Toponym)

Belegjahr
1740
Belegort
Darmstadt
Quellenangabe
www.lagis-hessen.de/de/subjects/idrec/sn/shfb/id/1940/chapter/evidence, letzter Zugriff: 17.10.2019.

Verbreitung

Verbreitung innerhalb Deutschlands

Verbreitung außerhalb Deutschlands

Niederlande

Häufigkeit
1057
Angaben zur Quelle
Art der Quelle
Einwohnerzahlen
Jahr der Quelle
2007
Quelle
cbgfamilienamen.nl/nfb/, letzter Zugriff 17.10.2019.

Polen

Häufigkeit
370
Angaben zur Quelle
Art der Quelle
Einwohnerzahlen
Jahr der Quelle
2002
Quelle
Rymut 2003, S. 5007.

Historische Verbreitung

Zur historischen Verbreitung siehe Namensverbreitungskarte, letzter Zugriff: 16.10.2019.

Verwandte Artikel (Auswahl)

Literaturhinweise

Literatur

  • Debrabandere, Frans (2003): Woordenboek van de familienamen in België en Noord-Frankrijk. Amsterdam [u.a.]. Hier S. 689.
  • Gottschald, Max (2006): Deutsche Namenkunde. Mit einer Einführung in die Familiennamenkunde von Rudolf Schützeichel. 6. Auflage. Berlin und New York. Hier S. 292.
  • Kohlheim, Rosa/Kohlheim, Volker (2005): Duden Familiennamen. Herkunft und Bedeutung [von 20.000 Nachnamen]. 2. Auflage. Mannheim. Hier S. 382.
  • Kunze, Konrad/Nübling, Damaris (Hrsg.) (2013): Deutscher Familiennamenatlas. Band 4: Familiennamen nach Herkunft und Wohnstätte. Berlin und Boston. Hier S. 555-559.
  • Rymut, Kazimierz (2003): Słownik nazwisk używanych w Polsce na paczątku XXI wieku (CD ROM). Kraków. Hier S. 5007.
  • Wenzel, Walter (1999): Lausitzer Familiennamen slawischen Ursprungs. Bautzen. Hier S. 130.

Weblinks

Metadaten

Daten zur Artikelerstellung

AutorIn
Daniel Kroiß
Veröffentlichungsdatum
16.04.2024
Zitierhinweis

Kroiß, Daniel, Klink, in: Digitales Familiennamenwörterbuch Deutschlands,
URL: < http://www.namenforschung.net/id/name/1141/1 >