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Poppe

Allgemeines

Häufigkeit
2633
Rang
1095
Sprachvorkommen
deutsch
niederländisch
Hauptverbreitung
Deutschland
Belgien
Niederlande

Etymologie

Hauptbedeutung

  1. Benennung nach Rufname. Es handelt sich um ein Patronym, seltener um ein Metronym, zu Rufnamen wie Poppo bzw. Poppa. „Die Etymologie dieses Ruf[namens] ist umstritten. In der Diskussion ist eine zweistämmige Kurzform zu einem Ruf[namen] *Bodebert , der jedoch nicht belegt ist […]. Ferner sind so genannte Lallformen zu Ruf[namen] wie Volkmar , Ruprecht / Robert oder Jakob möglich“ (Kunze/Nübling 2017, Band 6, Seite 87). Der Rufname *Bodebert würde auf die Namenglieder althochdeutsch boto , altsächsisch bodo ‘Bote’ und althochdeutsch beraht , altsächsisch berht ‘hell, glänzend’ zurückgehen; zu den übrigen Rufnamen siehe Volkmar 1, Ruprecht 1, Robert 1 und Jakob 1. Förstemann und Kaufmann setzen einen Stamm Bōb- an, den sie mit neuhochdeutsch Bube in Verbindung bringen (Förstemann 1966, Band 1, Spalte 317 und Kaufmann 1968, Seite 64-65). Kaufmann weist auf den ostfränkischen Grafen Poppo (9. Jahrhundert) hin, Stammvater der sogenannten Popponen. Der Familienname Poppe kann vereinzelt belgischen oder niederländischen Ursprungs sein, wobei gegebenenfalls entsprechende Rufnamenglieder zu veranschlagen sind.

In Einzelfällen

  1. Benennung nach Übername zu mittelhochdeutsch poppe ‘Schwelger, Großsprecher’.
  2. Benennung nach Herkunft zu den Siedlungsnamen Poppe (im heute polnischen Teil Brandenburgs, polnisch Popowo) und Poppau (Ortsteil von Beetzendorf, Altmarkkreis Salzwedel, Sachsen-Anhalt).

Historischer Namenbeleg

Poppo (männlicher Rufname)

Belegjahr
937
Belegort
Goslar
Quellenangabe
Zoder, 1968, Seite 320.

Poppa (weiblicher Rufname)

Belegjahr
1019
Belegort
Hildesheim
Quellenangabe
Schlaug, 1955, Seite 219.

Verbreitung

Verbreitung innerhalb Deutschlands

Verbreitung außerhalb Deutschlands

Belgien

Häufigkeit
2802
Angaben zur Quelle
Art der Quelle
Einwohnerzahlen
Jahr der Quelle
2008
Quelle
www.familienaam.be, letzter Zugriff 31.10.2018.

Niederlande

Häufigkeit
1248
Angaben zur Quelle
Art der Quelle
Einwohnerzahlen
Jahr der Quelle
2007
Quelle
cbgfamilienamen.nl/nfb/, letzter Zugriff 31.10.2018.

Verwandte Artikel (Auswahl)

Literaturhinweise

Literatur

  • Debrabandere, Frans (2003): Woordenboek van de familienamen in België en Noord-Frankrijk. Amsterdam [u.a.]. Hier S. 988.
  • Förstemann, Ernst (1966): Altdeutsches Namenbuch. Erster Band: Personennamen. 2. Auflage. München. Hier Sp. 317.
  • Kaufmann, Henning (1968): Altdeutsche Personennamen: Ergänzungsband. München und Hildesheim. Hier S. 64-65.
  • Kunze, Konrad/Nübling, Damaris (Hrsg.) (2017): Deutscher Familiennamenatlas. Band 6: Familiennamen aus Rufnamen. Berlin und Boston. Hier S. 87 und 93-95.
  • Schlaug, Wilhelm (1955): Studien zu den altsächsischen Personennamen des 11. und 12. Jahrhunderts. Lund. Hier S. 219.
  • Seibicke, Wilfried (2000): Historisches Deutsches Vornamenbuch. Band 3: L-Sa. Berlin und New York. Hier S. 539-540.
  • Zoder, Rudolf (1968): Familiennamen in Ostfalen. Band 2. Hildesheim. Hier S. 320.

Weblinks

Metadaten

Daten zur Artikelerstellung

AutorIn
Kathrin Dräger
Veröffentlichungsdatum
16.04.2024
Zitierhinweis

Dräger, Kathrin, Poppe, in: Digitales Familiennamenwörterbuch Deutschlands,
URL: < http://www.namenforschung.net/id/name/1095/1 >