Klee
Allgemeines
- Häufigkeit
- 2759
- Rang
- 1040
- Sprachvorkommen
- deutsch
- Hauptverbreitung
- Deutschland
Etymologie
Hauptbedeutung
- Benennung nach Wohnstätte zu mittelhochdeutsch klē ‘Klee, mit Kleeblumen bestandener Rasen’ für jemanden, der an oder auf einer Fläche wohnt, die mit Klee bewachsen ist.
- Benennung nach Beruf zu mittelhochdeutsch klē ‘Klee, mit Kleeblumen bestandener Rasen’. Es handelt sich um einen indirekten Berufsnamen für einen Bauern, der Klee anbaut.
- Benennung nach Wohnstätte zu mittelniederdeutsch klēf , klē ‘Kliff, Klippe, Fels, felsige Höhle’ für jemanden, der an einer solchen Stelle wohnt. Die Deutung kommt für die Belege im niederdeutschen Sprachgebiet in Betracht.
Deutung unsicher
- Benennung nach Rufname. Es handelt sich um ein Patronym zu Klee, einer Kurzform des Rufnamens Nikolaus. Zum Rufnamen siehe Nikolaus 1. Dabei „geht die Form Klee von der massenhaft gebrauchten Stummelform Clewi/Klewe aus“ (Brechenmacher 1960-1963, Band 2, Seite 53). Diese Deutung ist unsicher, da sich Rufnamenbelege wie Clewi oder Klewe ausschließlich südlich des Gebiets finden, in dem der Familienname Klee heute auftritt, und Rufnamen ohne w wie *Cle oder *Klee nicht belegt sind (siehe Dräger 2013, Seite 170-175).
- Benennung nach Rufname. Es handelt sich um ein Patronym zum Rufnamen Kalonymos (< griechisch kalós ‘schön’ und ónoma ‘Name, Ruf’), der in der jüdischen Namengebung gebräuchlich war. Diese Deutung (siehe Gottschald 2006, Seite 278) ist unsicher, da der Zusammenhang zwischen dem Familiennamen Klee und dem Rufnamen Kalonymus unklar ist.
- Benennung nach Herkunft zu den Siedlungsnamen Cleve und Kleve (mehrfach in Schleswig-Holstein und Nordrhein-Westfalen). Zoder versieht diese Deutung mit einem Fragezeichen (Zoder 1968, Band 1, Seite 896).
Verbreitung
Verbreitung innerhalb Deutschlands
Verwandte Artikel (Auswahl)
Literaturhinweise
Literatur
- Brechenmacher, Josef Karlmann (1960): Etymologisches Wörterbuch der Deutschen Familiennamen. Band 2. Limburg an der Lahn. Hier S. 53.
- Dräger, Kathrin (2013): Familiennamen aus dem Rufnamen Nikolaus in Deutschland. Regensburg. Hier S. 170-175 und 259.
- Dräger, Kathrin (2013): CD-Rom-Beilage. In: Familiennamen aus dem Rufnamen Nikolaus in Deutschland. Regensburg.
- Gottschald, Max (2006): Deutsche Namenkunde. Mit einer Einführung in die Familiennamenkunde von Rudolf Schützeichel. 6. Auflage. Berlin und New York. Hier S. 278 und 291 und 367.
- Marzell, Heinrich (2000): Wörterbuch der deutschen Pflanzennamen. Band 4. Köln. Hier S. 762.
- Zoder, Rudolf (1968): Familiennamen in Ostfalen. Band 1. Hildesheim. Hier S. 896.
Metadaten
Daten zur Artikelerstellung
Kategorien
zu Bedeutung 1:
- Wohnstätte
- Örtlichkeit
zu Bedeutung 2:
- Beruf
- indirekt
- Forst- und Landwirtschaft
- Bauer
zu Bedeutung 3:
- Wohnstätte
- Örtlichkeit
- Geländeform
Fachbegriffe
Fachbegriffe finden Sie in unserem Glossar.
Vernetzung
Zitierhinweis
Dräger, Kathrin,
Klee,
in: Digitales Familiennamenwörterbuch Deutschlands,
URL: < http://www.namenforschung.net/id/name/1040/1 >