Kießling
Allgemeines
- Häufigkeit
- 2840
- Rang
- 1007
- Sprachvorkommen
- deutsch
- Hauptverbreitung
- Deutschland
Etymologie
Hauptbedeutung
- Benennung nach Übername zu mittelhochdeutsch kiselinc , kislinc ‘Kiesel, Kieselstein’, mittelniederdeutsch kēselinc , kēserlinc , kesserling , kīserlinc ‘Kieselstein, Feuerstein, Findling’ für einen harten, sturen, unzugänglichen Menschen.
Deutung unsicher
- Benennung nach Wohnstätte zu mittelhochdeutsch kiselinc , kislinc ‘Kiesel, Kieselstein’, mittelniederdeutsch kēselinc , kēserlinc , kesserling , kīserlinc ‘Kieselstein, Feuerstein, Findling’. Als Wohnstättenname ist der Verweis auf einen einzelnen Kieselstein eher ungewöhnlich (zum Verweis auf Kies allgemein siehe auch Kies 1, Kiesler 1). Laut Hellfritzsch ist ein Wohnstättenname für Kießling kaum anzunehmen (siehe Hellfritzsch 2007, Seite 131). Zoder versieht diese Deutung mit einem Fragezeichen (siehe Zoder 1968, Band 1, Seite 882).
- Benennung nach Herkunft zum Siedlungsnamen Kießling (Ortsteil von Rosenthal am Rennsteig, Saale-Orla-Kreis, Thüringen). Laut Hellfritzsch ist ein Herkunftname für die sächsischen Namenvorkommen kaum anzunehmen, weil die betreffende Siedlung 1509 noch (abweichend vom Familiennamen) als Kisel bezeugt ist (siehe Hellfritzsch 2007, Seite 131). Der von Kohlheim/Kohlheim ebenfalls genannte Siedlungsname Kiesling (mehfach in Bayern und Österreich, historisch auch in Ostpreußen, jetzt Koślinka , Polen) (siehe Kohlheim/Kohlheim 2005, Seite 375) ist aufgrund der Verbreitung des Familiennamens weitgehend auszuschließen. Eine ehemals Kießling genannte Siedlung in Schlesien (siehe Kohlheim/Kohlheim 2005, Seite 375) ist nicht auffindbar.
Historischer Namenbeleg
dez Chislingz sun
- Belegjahr
- 1348
- Belegort
- Regensburg
- Quellenangabe
- Kohlheim/Kohlheim, 2014, Seite 48.
Kuntz Kisling
- Belegjahr
- 1488
- Belegort
- Zwickau
- Quellenangabe
- Hellfritzsch, 2007, Seite 131.
Verbreitung
Verbreitung innerhalb Deutschlands
Historische Verbreitung
Zur historischen Verbreitung siehe Namensverbreitungskarte, letzter Zugriff: 05.03.2021.
Verwandte Artikel (Auswahl)
Literaturhinweise
Literatur
- Bahlow, Hans (1953): Schlesisches Namenbuch. Kitzingen. Hier S. 129.
- Hellfritzsch, Volkmar (1992): Familiennamenbuch des sächsischen Vogtlandes. Auf der Grundlage des Materials der Kreise Plauen und Oelsnitz. Berlin. Hier S. 118.
- Hellfritzsch, Volkmar (2007): Personennamen Südwestsachsens. Die Personennamen der Städte Zwickau und Chemnitz bis zum Jahre 1500 und ihre sprachgeschichtliche Bedeutung. Leipzig. Hier S. 131.
- Kohlheim, Rosa/Kohlheim, Volker (2005): Duden Familiennamen. Herkunft und Bedeutung [von 20.000 Nachnamen]. 2. Auflage. Mannheim. Hier S. 375.
- Kohlheim, Rosa/Kohlheim, Volker (2014): Spätmittelalterliche Regensburger Übernamen. Wortschatz und Namengebung. Heidelberg. Hier S. 48.
- Naumann, Horst (2007): Das große Buch der Familiennamen. Alter, Herkunft, Bedeutung. München. Hier S. 158.
- Zoder, Rudolf (1968): Familiennamen in Ostfalen. Band 1. Hildesheim. Hier S. 882.
Metadaten
Daten zur Artikelerstellung
Kategorien
zu Bedeutung 1:
- Übername
- Verhaltensmerkmal
- Verhalten und Gewohnheiten
- Charakter
Fachbegriffe
Fachbegriffe finden Sie in unserem Glossar.
Vernetzung
Zitierhinweis
Kroiß, Daniel,
Kießling,
in: Digitales Familiennamenwörterbuch Deutschlands,
URL: < http://www.namenforschung.net/id/name/1007/1 >