Namenforschung im Netz

Namenforschung.net ist das Portal zur Namenforschung* (Onomastik) in Mainz. Es präsentiert aktuelle onomastische Forschungsvorhaben und Promotionsprojekte. Mit Verweisen auf thematisch angrenzende Projekte anderer Universitäten, auch außerhalb Deutschlands, soll dem breiten Spektrum moderner Namenkunde Rechnung getragen werden. So bietet das Portal sowohl WissenschaftlerInnen als auch interessierten Laien eine fachlich fundierte Übersicht zu aktuellen onomastischen Forschungsfragen.

Unter dem Menüpunkt "Projekte" finden sich die derzeitigen Großvorhaben "Digitales Familiennamenwörterbuch Deutschlands (DFD)", "Deutscher Familiennamenatlas (DFA)" sowie "Onymische Grenzmarkierungen: Die Selbstbenennung von Transgendern (TransOnym)". Der Bereich "Forschungsfelder" zeigt thematisch sortiert Promotionen, Abschlussarbeiten und andere kleinere wissenschaftliche Untersuchungen im Bereich der Onomastik. Spezielle Literatur ist jeweils bei den einzelnen Projekten aufgeführt.

*In der Fachsprache wird das s in Wörtern wie Namensforschung, Namensdeutung, Namensgutachten etc. getilgt.

DFD

Im Digitalen Familiennamenwörterbuch Deutschlands (DFD) wird der komplette Grundbestand der derzeit in Deutschland vorkommenden Familiennamen inklusive der fremdsprachigen lexikographisch erfasst, kartiert und, u.a. mithilfe des Kartenbefunds, z.T. neu etymologisiert.

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DFA

Der Deutsche Familiennamenatlas (DFA) stellt ausgewählte Familiennamen in systematischen Themenkomplexen unter grammatischen und wortgeographischen Gesichtspunkten zusammen. Damit dokumentiert er die ausgeprägten Namenlandschaften in Deutschland.

Weitere Informationen

TransOnym

Das Projekt "Onymische Grenzmarkierungen: Die Selbstbenennung von Transpersonen (TransOnym)" erforscht die Selbstkategorisierung von Menschen aus onomastischer Perspektive. Gegenstand ist die Namenwahl und Selbstbenennung von Transpersonen im Zuge ihres Geschlechtsklassenwechsels. Im Zentrum steht die Frage, inwieweit Namen nutzbar gemacht werden, um Geschlechtsidentität zu konstruieren und sichtbar zu machen.

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Das Anna und ihr Hund - Weibliche Rufnamen im Neutrum

Das trinationale DFG-Projekt "Das Anna und ihr Hund - Weibliche Rufnamen im Neutrum" untersucht die bislang unerforschte — in bundes- und schweizerdeutschen Dialekten und im Luxemburgischen vorkommende — neutrale Genuszuweisung bei nicht-diminuierten weiblichen Rufnamen (dat/et/s Anna).

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Transgressive Selbstbenennungspraktiken: Differenzmarkierung durch freien Rufnamenwechsel in Schweden

Das Projekt erforscht den freien Namenwechsel in Schweden. Im Zentrum steht die Frage nach den Gründen und den Erwartungen an den Namenwechsel: Inwieweit wird er dazu genutzt, soziale Zugehörigkeiten sichtbar bzw. unsichtbar zu machen? Welche biographischen Zäsuren sind mit einem Namenwechsel verbunden?

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Namenprojekte am IGL

Am Institut für Geschichtliche Landeskunde an der Universität Mainz e.V. (IGL) werden Forschungsprojekte zu Orts- und Personennamen durchgeführt: der Familiennamenatlas Rheinland-Pfalz, Hessen, Saarland ist 2013 erschienen und das in Arbeit befindliche Historische Rheinfränkische Familiennamenbuch erfasst Personennamen aus Quellen des 15. Jahrhunderts. In Kooperation mit der Mainzer Akademie entsteht das Digitale Flurnamenlexikon.

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Literaturtipps

Nübling, Damaris/Fahlbusch, Fabian/Heuser, Rita (2015): Namen. Eine Einführung in die Onomastik. 2., überarbeitete und erweiterte Auflage. Tübingen. Narr-Verlag.
Zu den Übungsaufgaben

Debus, Friedhelm (2012): Namenkunde und Namengeschichte. Eine Einführung. Berlin. Erich Schmidt-Verlag

Beiträge zur Namenforschung (Zeitschrift). Herausgegeben von Rolf Bergmann, Damaris Nübling, Ulrich Obst, Karin Stüber und Heinrich Tiefenbach.