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Engel

Allgemeines

Häufigkeit
16918
Rang
91
Sprachvorkommen
deutsch
Hauptverbreitung
Deutschland

Etymologie

Hauptbedeutung

  1. Benennung nach Rufname. Es handelt sich um ein Patronym oder Metronym zu einem deutschen Rufnamen mit dem Namenglied althochdeutsch, altsächsisch angil , engil ‘der aus dem Stamm der Angeln’, das seit der Christianisierung der Germanen zunehmend mit althochdeutsch, altsächsisch engil ‘Engel’ (< lateinisch angelus ) vermischt wird. Es liegt ein Patro- bzw. Metronym entweder zum einstämmigen Rufnamen Engel vor oder zu Kurzformen aus Vollformen wie Engelhard oder Engelbert bzw. Engeltrud, Engelburg.

In Einzelfällen

  1. Benennung nach Wohnstätte zu einem Häusernamen Zum Engel , der in mittelalterlichen Städten oft belegt ist.
  2. Benennung nach Übername zu mittelhochdeutsch, mittelniederdeutsch engel ‘Engel’ nach der Wesensart des ersten Namenträgers oder nach einer Rolle in einem Schauspiel.

Deutung unsicher

  1. Benennung nach Wohnstätte zu neuhochdeutsch Engel , Nebenform von Angel ‘Ecke, Winkel’ (< lateinisch angulus ) (siehe Gottschald 2006, Seite 172; Dittmaier 1963, Seite 13; Zernecke 1991, Seite 143).

Historischer Namenbeleg

Engel (weiblicher Rufname)

Belegjahr
1405
Belegort
Coesfeld
Quellenangabe
Hartig, 1967, Seite 153.

Engel (männlicher Rufname)

Belegjahr
1387
Belegort
München

=

Engelprecht (männlicher Rufname)

Belegjahr
1388
Belegort
München
Quellenangabe
Eitler, 1956, Seite 46.

Verbreitung

Verbreitung innerhalb Deutschlands

Verbreitung außerhalb Deutschlands

Niederlande

Häufigkeit
2434
Angaben zur Quelle
Art der Quelle
Einwohnerzahlen
Jahr der Quelle
2007
Quelle
cbgfamilienamen.nl/nfb/, letzter Zugriff 08.10.2015.

Dänemark

Häufigkeit
1706
Angaben zur Quelle
Art der Quelle
Einwohnerzahlen
Jahr der Quelle
2005
Quelle
danskernesnavne.navneforskning.ku.dk, letzter Zugriff 08.10.2015.

Frankreich

Häufigkeit
1161
Angaben zur Quelle
Art der Quelle
Geburtenzahlen
Jahr der Quelle
1966-1990
Quelle
geopatronyme.com, letzter Zugriff 07.10.2015.

Polen

Häufigkeit
909
Angaben zur Quelle
Art der Quelle
Einwohnerzahlen
Jahr der Quelle
2002
Quelle
Rymut 2003, Seite 2508.

Schweiz

Häufigkeit
652
Angaben zur Quelle
Art der Quelle
Telefonanschlüsse
Jahr der Quelle
2015
Quelle
interaktiv.tagesanzeiger.ch/newsnetz/namenkarte/, letzter Zugriff 02.07.2021.

Österreich

Häufigkeit
563
Angaben zur Quelle
Art der Quelle
Telefonanschlüsse
Jahr der Quelle
2005
Quelle
Geogen AT CD-ROM.

Luxemburg

Häufigkeit
205
Angaben zur Quelle
Art der Quelle
Telefonanschlüsse
Jahr der Quelle
2009
Quelle
lfa.uni.lu, letzter Zugriff 07.10.2015.

Historische Verbreitung

Zur historischen Verbreitung siehe Namensverbreitungskarte, letzter Zugriff: 28.05.2019.

Verwandte Artikel (Auswahl)

Literaturhinweise

Literatur

  • Dittmaier, Heinrich (1963): Rheinische Flurnamen. Bonn. Hier S. 13 und 63.
  • Eitler, Eugenie (1956): Münchner Familiennamen im 14. Jahrhundert. Inaugural-Dissertation. München. Hier S. 46.
  • Gottschald, Max (2006): Deutsche Namenkunde. Mit einer Einführung in die Familiennamenkunde von Rudolf Schützeichel. 6. Auflage. Berlin und New York. Hier S. 172.
  • Hartig, Joachim (1967): Die münsterländischen Rufnamen im späten Mittelalter. Köln und Graz. Hier S. 153.
  • Kollmann, Cristian/Gilles, Peter/Muller, Claire (2016): Luxemburger Familiennamenbuch. Berlin, Boston. Hier S. 86.
  • Rymut, Kazimierz (2003): Słownik nazwisk używanych w Polsce na paczątku XXI wieku (CD ROM). Kraków. Hier S. 2508.
  • Seibicke, Wilfried (1996): Historisches Deutsches Vornamenbuch. Band 1: A-E. Berlin und New York. Hier S. 643-645.
  • Zernecke, Wolf-Dietrich (1991): Die Siedlungs- und Flurnamen rheinhessischer Gemeinden zwischen Mainz und Worms. Ein Namenbuch. Stuttgart. Hier S. 143.

Weblinks

Metadaten

Daten zur Artikelerstellung

AutorIn
Kathrin Dräger
Veröffentlichungsdatum
16.04.2024
Zitierhinweis

Dräger, Kathrin, Engel, in: Digitales Familiennamenwörterbuch Deutschlands,
URL: < http://www.namenforschung.net/id/name/91/1 >