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Anker

Allgemeines

Häufigkeit
403
Rang
9072
Sprachvorkommen
deutsch
Hauptverbreitung
Deutschland

Etymologie

Hauptbedeutung

  1. Benennung nach Beruf zu mittelhochdeutsch anker , enker mittelniederdeutsch anker , ancher ‘Anker’. Es handelt sich um einen indirekten Berufsnamen für einen Ankerschmied, „einen Grobschmied, der Schiffsanker und verschiedene Beschläge für Schiffe herstellt“ (Ebner 2015, Seite 48). Es kann auch eine Person, die in der Schifffahrt arbeitet, der Eigentümer oder Führer eines Schiffes gemeint sein (vergleiche Ankermann 1).
  2. Benennung nach Wohnstätte zum Hausernamen [Zum] Anker für jemanden, der in einem Haus mit entsprechendem Namen oder einem Hauszeichen, das einen Anker zeigt, wohnt.

In Einzelfällen

  1. Benennung nach Herkunft zum Siedlungsnamen Anker (Wohnplatz in Samerberg, Kreis Rosenheim, Bayern; Ortsteil von Lankau, Kreis Herzogtum Lauenburg, Schleswig-Holstein) und Ankern (historisch Gut in Pollwitten, Kreis Mohrungen, Ostpreußen, heute Wielki Dwór, Woiwodschaft Ermland-Masuren, Polen).
  2. Benennung nach Beruf, siehe Anke 4. Es handelt sich um ein Derivat mit dem Suffix -er. Diese Deutung kommt vor allem für die oberdeutschen Vorkommen infrage.
  3. Benennung nach Rufname. Es handelt sich laut Gottschald wahrscheinlich um ein Patronym zu einer deutschen Rufnamenkurzform mit dem Namenglied althochdeutsch ango ‘Stachel, Angel’ zu Vollformen wie Ancharius (siehe Gottschald 2006, Seite 89).

Historischer Namenbeleg

Salmon Kupelman vom huß by sunte Jacob achter deme parhove by deme ancker

Belegjahr
1465
Belegort
Lorenzkloster Magdeburg
Quellenangabe
Zoder, 1968, Seite 166.

Joh. Ankerman =

Belegjahr
um 1300
Belegort
Stralsund

=

Joh. ankerslegere

Belegjahr
um 1300
Belegort
Stralsund
Quellenangabe
Bahlow, 1985, Seite 34.

Verbreitung

Verbreitung innerhalb Deutschlands

Historische Verbreitung

Zur historischen Verbreitung siehe Namensverbreitungskarte, letzter Zugriff: 06.12.2021.

Verwandte Artikel (Auswahl)

Literaturhinweise

Literatur

  • Bahlow, Hans (1985): Deutsches Namenlexikon. Frankfurt am Main. Hier S. 34.
  • Ebner, Jakob (2015): Wörterbuch historischer Berufsbezeichnungen. Berlin. Hier S. 48.
  • Gottschald, Max (2006): Deutsche Namenkunde. Mit einer Einführung in die Familiennamenkunde von Rudolf Schützeichel. 6. Auflage. Berlin und New York. Hier S. 89.
  • Zoder, Rudolf (1968): Familiennamen in Ostfalen. Band 1. Hildesheim. Hier S. 166.

Weblinks

Metadaten

Daten zur Artikelerstellung

AutorIn
Anne Rosar
Veröffentlichungsdatum
16.04.2024
Zitierhinweis

Rosar, Anne, Anker, in: Digitales Familiennamenwörterbuch Deutschlands,
URL: < http://www.namenforschung.net/id/name/9097/1 >