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Budde

Allgemeines

Häufigkeit
3352
Rang
836
Sprachvorkommen
deutsch
niederländisch
Hauptverbreitung
Deutschland
Niederlande

Etymologie

Hauptbedeutung

  1. Benennung nach Beruf zu mittelniederdeutsch bȫde , bōde , bödde , bodde , büdde , budde ‘Bütte, Bottich, hölzerne Wanne, kleines Fass’. Es handelt sich um einen indirekten Berufsnamen für einen Böttcher, Fassbinder (vergleiche Böttcher 1).
  2. Benennung nach Rufname. Es handelt sich um ein Patronym zu einem deutschen Rufnamen mit dem Namenglied althochdeutsch boto , altsächsisch bodo ‘Bote’. Der Familienname geht entweder auf den einstämmigen Rufnamen Bodo, Budo oder auf Kurzformen aus Vollformen wie Butolf oder Bodomar zurück (zum Rufnamen siehe auch Förstemann 1966, Spalte 319-324; Kaufmann 1968, Seite 65-66). Der Familienname kann in einigen Fällen auch niederländischer Herkunft sein, wobei entsprechende Rufnamen zugrunde liegen.

Deutung unsicher

  1. Benennung nach Beruf zu niederdeutsch (regional) budde ‘Harnblase; Dickdarm’. Laut Zoder wird damit in einigen Regionen der beim Herstellen von Wurst verwendete Dickdarm eines Schafes oder Rindes bezeichnet, in anderen das „Dickdarmende mit dem Blinddarmkopf des Schweines“ (Zoder 1968, Band 1, Seite 320). Sollte diese Deutung zutreffen, könnte es sich um einen indirekten Berufsnamen für einen Fleischer handeln. Da das Alter und die Verbreitung des von Zoder angegebenen Dialektwortes jedoch nicht bekannt sind, ist diese Deutung unsicher.
  2. Benennung nach Übername zu niederdeutsch budde , buttemann ‘Butze, Gespenst’ (siehe Gottschald 2006, Seite 120). Da das Alter und die Verbreitung des von Gottschald angegebenen Wortes nicht bekannt sind, ist diese Deutung unsicher.

Historischer Namenbeleg

Alard Budde

Belegjahr
1330
Belegort
Stralsund
Quellenangabe
Bahlow, 1982, Seite 28.

Bernt Budde vann Oisterwyck

Belegjahr
1594
Belegort
Coesfeld
Quellenangabe
Kewitz, 1999, Seite 77.

Verbreitung

Verbreitung innerhalb Deutschlands

Verbreitung außerhalb Deutschlands

Niederlande

Häufigkeit
372
Angaben zur Quelle
Art der Quelle
Einwohnerzahlen
Jahr der Quelle
2007
Quelle
cbgfamilienamen.nl/nfb/, letzter Zugriff 11.12.2020.

Verwandte Artikel (Auswahl)

Literaturhinweise

Literatur

  • Bahlow, Hans (1982): Pommersche Familiennamen. Ihr Geschichts- u. Heimatwert. Neustadt an der Aisch. Hier S. 28.
  • Debrabandere, Frans (2003): Woordenboek van de familienamen in België en Noord-Frankrijk. Amsterdam [u.a.]. Hier S. 141.
  • Förstemann, Ernst (1966): Altdeutsches Namenbuch. Erster Band: Personennamen. 2. Auflage. München. Hier Sp. 319-324.
  • Gottschald, Max (2006): Deutsche Namenkunde. Mit einer Einführung in die Familiennamenkunde von Rudolf Schützeichel. 6. Auflage. Berlin und New York. Hier S. 120.
  • Kaufmann, Henning (1968): Altdeutsche Personennamen: Ergänzungsband. München und Hildesheim. Hier S. 65-66.
  • Kewitz, Bernhard (1999): Coesfelder Beinamen und Familiennamen vom 14. bis 16. Jahrhundert. Heidelberg. Hier S. 77.
  • Kunze, Konrad/Nübling, Damaris (Hrsg.) (2011): Deutscher Familiennamenatlas. Band 2: Graphematik/Phonologie der Familiennamen II: Konsonantismus. Berlin und New York. Hier S. 325-326.
  • Schlaug, Wilhelm (1962): Die altsächsischen Personennamen vor dem Jahre 1000. Lund, Kopenhagen. Hier S. 63.
  • Zoder, Rudolf (1968): Familiennamen in Ostfalen. Band 1. Hildesheim. Hier S. 320.

Weblinks

Metadaten

Daten zur Artikelerstellung

AutorIn
Daniel Kroiß
Veröffentlichungsdatum
16.04.2024
Zitierhinweis

Kroiß, Daniel, Budde, in: Digitales Familiennamenwörterbuch Deutschlands,
URL: < http://www.namenforschung.net/id/name/836/1 >