Helm
Allgemeines
- Häufigkeit
- 3439
- Rang
- 809
- Sprachvorkommen
- deutsch
- Hauptverbreitung
- Deutschland
Etymologie
Hauptbedeutung
- Benennung nach Rufname. Es handelt sich um ein Patronym zu einer deutschen Rufnamenkurzform mit dem Namenglied althochdeutsch, altsächsisch helm ‘Helm’ zu Vollformen wie Helmbold, Helmbrecht bzw. Wilhelm.
- Benennung nach Beruf zu mittelhochdeutsch, mittelniederdeutsch helm ‘Helm’. Es handelt sich um einen indirekten Berufsnamen für einen Helmschmied.
- Benennung nach Beruf zu mittelhochdeutsch, mittelniederdeutsch helm ‘Helm’. Es handelt sich um einen indirekten Berufsnamen für einen (schwergerüsteten, berittenen) Krieger.
In Einzelfällen
- Benennung nach Übername zu mittelhochdeutsch, mittelniederdeutsch helm ‘Helm’ für den Träger eines auffälligen Helms.
- Benennung nach Beruf zu mittelhochdeutsch halme , halm , helm , mittelniederdeutsch helm ‘Handgriff, Stiel’. Es handelt sich um einen indirekten Berufsnamen für den Hersteller.
Deutung unsicher
- Benennung nach Wohnstätte zu mittelhochdeutsch helde , halde ‘Abhang’, mittelniederdeutsch helle ‘Abschüssigkeit’ für jemanden, der an einem abschüssigen Gelände oder einem entsprechend benannten Flurstück wohnt. Der Form liegt wahrscheinlich ein erstarrter Dativ ( in der Hellen > in der Helm ) zugrunde. Meist wird der Örtlichkeitsname als Formname oder von einem Personennamen abgeleitet gedeutet (Südhessisches Flurnamenbuch, letzter Zugriff: 14.04.2019), daher ist unsicher, ob diese Deutung (siehe Gottschald 2006, Seite 246) für die Familiennamenbildung zutrifft.
Weitgehend auszuschließen
- Benennung nach Herkunft zum Siedlungsnamen Helm (Stadtteil von Wittenburg, Mecklenburg-Vorpommern oder Wohnplatz in Obing, Bayern). Diese Deutung (siehe Brechenmacher 1957-1960, Band 1, Seite 692) ist wegen der geringen Größe der betreffenden Siedlungen und wegen der Verbreitung des Familiennamens weitgehend auszuschließen.
Verbreitung
Verbreitung innerhalb Deutschlands
Verwandte Artikel (Auswahl)
Literaturhinweise
Literatur
- Brechenmacher, Josef Karlmann (1957): Etymologisches Wörterbuch der Deutschen Familiennamen. Band 1. Limburg an der Lahn. Hier S. 692.
- Gottschald, Max (2006): Deutsche Namenkunde. Mit einer Einführung in die Familiennamenkunde von Rudolf Schützeichel. 6. Auflage. Berlin und New York. Hier S. 246.
- Kunze, Konrad/Nübling, Damaris (Hrsg.) (2009): Deutscher Familiennamenatlas. Band 1: Graphematik/Phonologie der Familiennamen I: Vokalismus. Berlin. Hier S. 764.
- Kunze, Konrad/Nübling, Damaris (Hrsg.) (2016): Deutscher Familiennamenatlas. Band 5: Familiennamen nach Beruf und persönlichen Merkmalen. Berlin und Boston. Hier S. 260-261.
- Kunze, Konrad/Nübling, Damaris (Hrsg.) (2017): Deutscher Familiennamenatlas. Band 6: Familiennamen aus Rufnamen. Berlin und Boston. Hier S. 310.
- Seibicke, Wilfried (1998): Historisches Deutsches Vornamenbuch. Band 2: F-K. Berlin und New York. Hier S. 342.
Weblinks
- Artikel Helm in: Deutsches Wörterbuch, letzter Zugriff: 16.11.2018.
- Artikel Helm in: Deutsches Rechtswörterbuch, letzter Zugriff: 16.11.2018.
Metadaten
Daten zur Artikelerstellung
Kategorien
zu Bedeutung 1:
- Rufname
- germanischer Rufname
zu Bedeutung 2:
- Beruf
- indirekt
- Waffen- und Rüstungsherstellung
- Metallverarbeitung
- Schmied
zu Bedeutung 3:
- Beruf
- indirekt
- Amt, Dienstverhältnis und Verwaltung
- Militär
Fachbegriffe
Fachbegriffe finden Sie in unserem Glossar.
Vernetzung
Zitierhinweis
Dräger, Kathrin und Heuser, Rita,
Helm,
in: Digitales Familiennamenwörterbuch Deutschlands,
URL: < http://www.namenforschung.net/id/name/809/1 >