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Bahr

Allgemeines

Häufigkeit
4287
Rang
630
Sprachvorkommen
deutsch
Hauptverbreitung
Deutschland

Etymologie

Hauptbedeutung

  1. Benennung nach Übername zu mittelniederdeutsch bār , bāre , bēr , bēre ‘Bär’ für einen großen, mutigen oder starken Menschen.

In Einzelfällen

  1. Benennung nach Wohnstätte zu mittelniederdeutsch bār , bāre , bēr , bēre ‘Bär’ für den Bewohner eines entsprechend benannten Hauses.
  2. Benennung nach Rufname. Es handelt sich um ein Patronym zu einer polnischen oder sorbischen Kurzform des Rufnamens Bartholomäus, die hier in eingedeutschter Schreibung vorliegt. Zum Rufnamen siehe Bartholomäus 1.
  3. Benennung nach Rufname. Es handelt sich um ein Patronym zu einem deutschen Rufnamen mit dem Namenglied althochdeutsch bero , altsächsisch bero , bern ‘Bär’. Der Familienname geht entweder auf den einstämmigen Rufnamen Bero oder auf Kurzformen aus Vollformen wie Barnhart oder Barhold zurück.
  4. Benennung nach Herkunft zu Siedlungsnamen wie Barum (Landkreis Lüneburg, Landkreis Uelzen sowie Stadtteil von Salzgitter, alle Niedersachsen), Baar (Landkreis Mayen-Koblenz, Rheinland-Pfalz; Landkreis Aichach-Friedberg, Landkreis Pfaffenhofen an der Ilm, beide Bayern), Baars (Ortsteil von Apenburg-Winterfeld, Altmarkkreis Salzwedel, Sachsen-Anhalt), Baarz (Ortsteil von Lenzerwische, Landkreis Prignitz, Brandenburg).
  5. Benennung nach Übername zu niedersorbisch, obersorbisch bar ‘Bär’ für einen großen, mutigen oder starken Menschen. Diese Deutung kann nur auf die Vorkommen im sorbischen Sprachgebiet zutreffen.
  6. Benennung nach Übername zu mittelhochdeutsch bar ‘Sohn, freier Mann’ für einen Angehörigen der jüngeren Generation im Haushalt, für den Sohn (im Gegensatz zum Vater) in einer Familie, oder für jemanden, der im Gegensatz zum Hörigen frei von Abgaben und Leibeigenschaft ist, für einen freien Bauern. Diese Deutung kann nur für die seltenen hochdeutschen Vorkommen zutreffen.

Historischer Namenbeleg

Willeke Bare

Belegjahr
1272
Belegort
Hamburg
Quellenangabe
Bahlow, 1972, Seite 67.

Verbreitung

Verbreitung innerhalb Deutschlands

Historische Verbreitung

Zur historischen Verbreitung siehe Namensverbreitungskarte, letzter Zugriff: 02.03.2021.

Verwandte Artikel (Auswahl)

Literaturhinweise

Literatur

  • Bahlow, Hans (1972): Niederdeutsches Namenbuch. Walluf bei Wiesbaden. Hier S. 67.
  • Rymut, Kazimierz (2001): Nazwiska Polaków. Słownik historyczno-etymologiczny. 1. Auflage. Band 2. Kraków. Hier S. 19.
  • Wenzel, Walter (2004): Niedersorbische Personennamen aus Kirchenbüchern des 16. bis 18. Jahrhunderts. Mit 16 mehrfarbigen Karten. 1. Auflage. Bautzen. Hier S. 57.

Metadaten

Daten zur Artikelerstellung

AutorIn
Rita Heuser
Veröffentlichungsdatum
16.04.2024
Zitierhinweis

Heuser, Rita, Bahr, in: Digitales Familiennamenwörterbuch Deutschlands,
URL: < http://www.namenforschung.net/id/name/630/1 >