Leidig

Allgemeines

Benennung nach Übername zu mittelhochdeutsch leidec , leidic , mittelniederdeutsch lēdich , leidich ‘leidend, betrübt, böse, widerwärtig, unlieb’ für einen Leid verursachenden, bösen Menschen.

Benennung nach Beruf zu preußisch-litauisch leidìkas in der eigentlichen Bedeutung ‘Lasser’ vor allem verwendet für den Holzflößer, der das Holz treiben lässt. Zugrunde liegt der preußisch-litauische Familienname Leidiks, der den für gewisse preußisch-litauische Dialekte charakteristischen Ausfall von a in der Endsilbe zeigt. Im Zuge der Eindeutschung wurde die Endung -s getilgt.
Benennung nach Übername zu mittelhochdeutsch līdec , līdic , mittelniederdeutsch līdich ‘geduldig, angenehm, duldsam, leidenfähig’ für einen geduldigen Menschen.
Benennung nach Rufname, siehe Leid 1. Es handelt sich um ein Derivat mit patronymischem Suffix -ig, einer Variante des Suffixes -ing mit Ausfall des n .

Benennung nach Herkunft zu den Siedlungsnamen Liedingen (Ortsteil von Vechelde, Landkreis Peine, Niedersachsen), Leiding (Österreich, Frankreich), Leidingen (Ortsteil von Wallerfangen, Landkreis Saarlouis, Saarland). Diese Deutung (siehe Zoder 1968, Band 2, Seite 35) kommt aufgrund der Verbreitung des Familiennamens nicht infrage.

Belegjahr: 1836
Belegort: Kaukehmen (Kreis Niederung, Ostpreußen)
Quellenangabe: www.online-ofb.de/famreport.php?ofb=kaukehmen&ID=707620803, letzter Zugriff: 07.05.2021.

Zur historischen Verbreitung siehe Namensverbreitungskarte, letzter Zugriff: 06.05.2021.

Kunze, Konrad/Nübling, Damaris (Hrsg.) (2016): Deutscher Familiennamenatlas. Band 5: Familiennamen nach Beruf und persönlichen Merkmalen. Berlin und Boston. Hier S. 979.
Zoder, Rudolf (1968): Familiennamen in Ostfalen. Band 2. Hildesheim. Hier S. 35.

Schiller, Christiane und Heuser, Rita, Leidig, in: Digitales Familiennamenwörterbuch Deutschlands,
URL: < http://www.namenforschung.net/id/name/5287/1 >