Reiber

Allgemeines

Benennung nach Beruf zu mittelhochdeutsch rīber ‘Reiber, Badeknecht, dann überhaupt Bube, schlechter Kerl’ für einen Badeknecht, also einen Mitarbeiter in einer Badestube, der insbesondere für das Trockenreiben und Massieren zuständig ist. Vergleiche Bader. In Einzelfällen kann auch der Betreiber einer Reibmühle gemeint sein, in der die harten Fasern bei Flachs und Harn entfernt werden (siehe Ebner 2015, Seite 578). Zoder hält einen Berufsnamen für einen Schleifer für möglich, versieht diese Deutung jedoch mit einem Fragezeichen (siehe Zoder 1968, Band 2, Seite 375).
Benennung nach Übername, siehe Räuber 1. Es handelt sich um eine Lautvariante mit Entrundung äu > ei .

Benennung nach Übername zu mittelhochdeutsch rīber ‘Reiber, Badeknecht, dann überhaupt Bube, schlechter Kerl’ für einen jungen oder schlechten Menschen.
Benennung nach Rufname, siehe Reibert 1. Es handelt sich um eine Lautvariante mit Ausfall von t .

Zur historischen Verbreitung siehe Namensverbreitungskarte, letzter Zugriff: 11.01.2022.

Brechenmacher, Josef Karlmann (1960): Etymologisches Wörterbuch der Deutschen Familiennamen. Band 2. Limburg an der Lahn. Hier S. 387.
Ebner, Jakob (2015): Wörterbuch historischer Berufsbezeichnungen. Berlin. Hier S. 578.
Kunze, Konrad/Nübling, Damaris (Hrsg.) (2016): Deutscher Familiennamenatlas. Band 5: Familiennamen nach Beruf und persönlichen Merkmalen. Berlin und Boston. Hier S. 546-548.
Zoder, Rudolf (1968): Familiennamen in Ostfalen. Band 2. Hildesheim. Hier S. 375.

Griebel, Julia, Reiber, in: Digitales Familiennamenwörterbuch Deutschlands,
URL: < http://www.namenforschung.net/id/name/4680/1 >