Giese
Allgemeines
- Häufigkeit
- 5560
- Rang
- 441
- Sprachvorkommen
- deutsch
- Hauptverbreitung
- Deutschland
Etymologie
Hauptbedeutung
- Benennung nach Rufname. Es handelt sich um ein Patronym, vereinzelt eventuell auch um ein Metronym, zu einer Rufnamenkurzform mit dem Namenglied althochdeutsch, altsächsisch gīsal ‘Geisel, Pfand’ (zur Diskussion siehe Kunze/Nübling 2017, Band 6, Seite 193) zu Vollformen wie Giesbert oder Giesmar bzw. Gisberga.
In Einzelfällen
- Benennung nach Wohnstätte zu mittelhochdeutsch gieӡe ‘fließendes Wasser, schmaler und tiefer Flussarm, Bach’. Diese Deutung kann nur für die seltenen Vorkommen im hochdeutschen Raum zutreffen, sofern sie nicht auf Zuwanderung aus dem Norden beruhen.
Deutung unsicher
- Benennung nach Übername zu einem nicht überlieferten altpreußischen Etymon. Gottschald (Gottschald 2006, Seite 209) bezieht sich dabei wahrscheinlich auf Trautmann, der den altpreußischen Personennamen Gyse aufführt (siehe Trautmann 1925, Seite 33). Doch Trautmann selbst stellt die altpreußische Herkunft des Namens in Frage. Zum Vergleich zieht er die litauischen Personennamen Gižas bzw. Gižis heran, die er auf litauisch gìžas ‘jemand, der keine Ruhe gibt, einem das Leben sauer macht’ zurückführt.
Historischer Namenbeleg
Gyse (weiblicher Rufname)
- Belegjahr
- 1300-1350
- Belegort
- Arnsburg
- Quellenangabe
- Mulch, 1974, Seite 38.
Giese (männlicher Rufname)
- Belegjahr
- 1585
- Belegort
- Harste
- Quellenangabe
- Zoder, 1968, Seite 572.
Verbreitung
Verbreitung innerhalb Deutschlands
Verwandte Artikel (Auswahl)
Literaturhinweise
Literatur
- Gottschald, Max (2006): Deutsche Namenkunde. Mit einer Einführung in die Familiennamenkunde von Rudolf Schützeichel. 6. Auflage. Berlin und New York. Hier S. 209.
- Kohlheim, Volker/Kohlheim, Rosa (2016): Duden: Das große Vornamenlexikon. Herkunft und Bedeutung von über 8000 Vornamen. 5. Auflage. Berlin. Hier S. 187.
- Kunze, Konrad/Nübling, Damaris (Hrsg.) (2017): Deutscher Familiennamenatlas. Band 6: Familiennamen aus Rufnamen. Berlin und Boston. Hier S. 193 und 200-201.
- Mulch, Roland (1974): Arnsburger Personennamen- Untersuchungen zum Namensmaterial aus Arnsburger Urkunden vom 13. - 16. Jahrhundert. Darmstadt, Marburg. Hier S. 38.
- Seibicke, Wilfried (1998): Historisches Deutsches Vornamenbuch. Band 2: F-K. Berlin und New York. Hier S. 189-190.
- Trautmann, Reinhold (1925): Die altpreußischen Personennamen. Ein Beitrag zur baltischen Philologie. Göttingen. Hier S. 33.
- Zoder, Rudolf (1968): Familiennamen in Ostfalen. Band 1. Hildesheim. Hier S. 572.
Weblinks
- Artikel Gižas in: Lietuvių Pavardės, letzter Zugriff: 25.07.2018.
Metadaten
Daten zur Artikelerstellung
Kategorien
zu Bedeutung 1:
- Rufname
- germanischer Rufname
- Giso
Fachbegriffe
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Thematische Informationen
Vernetzung
Zitierhinweis
Dräger, Kathrin und Schiller, Christiane,
Giese,
in: Digitales Familiennamenwörterbuch Deutschlands,
URL: < http://www.namenforschung.net/id/name/441/1 >