Glaser

Allgemeines

Benennung nach Beruf zu mittelhochdeutsch glasӕre , glaser , mittelniederdeutsch glāser ‘Glaser’. Der Glaser stellte im Mittelalter zunächst Alltagsgegenstände wie Schalen und Becher her. Im späten Mittelalter verarbeitete er auch Tafelglas zu Fenstern und setzte diese ein. Auch Glaswarenhändler konnten als Glaser bezeichnet werden. Siehe auch Glasmacher.

Benennung nach Rufname. Es handelt sich um ein Patronym zu Glas , einer Kurzform des Rufnamens Nikolaus (zu diesem siehe Nikolaus 1). Es liegt ein Derivat mit patronymischem Suffix -er vor. Diese Deutung (siehe Gottschald 2006, Seite 211) ist unsicher, da entsprechende Rufnamen nicht ausreichend belegt sind (siehe Dräger 2013, Seite 154-156).

Dräger, Kathrin (2013): Familiennamen aus dem Rufnamen Nikolaus in Deutschland. Regensburg. Hier S. 154-157.
Dräger, Kathrin (2013): CD-Rom-Beilage. In: Familiennamen aus dem Rufnamen Nikolaus in Deutschland. Regensburg. Hier S. 134-135.
Ebner, Jakob (2015): Wörterbuch historischer Berufsbezeichnungen. Berlin. Hier S. 249.
Gottschald, Max (2006): Deutsche Namenkunde. Mit einer Einführung in die Familiennamenkunde von Rudolf Schützeichel. 6. Auflage. Berlin und New York. Hier S. 211.
Kohlheim, Rosa/Kohlheim, Volker (2005): Duden Familiennamen. Herkunft und Bedeutung [von 20.000 Nachnamen]. 2. Auflage. Mannheim. Hier S. 278.
Kunze, Konrad/Nübling, Damaris (Hrsg.) (2009): Deutscher Familiennamenatlas. Band 1: Graphematik/Phonologie der Familiennamen I: Vokalismus. Berlin. Hier S. 2-5 und 11.
Kunze, Konrad/Nübling, Damaris (Hrsg.) (2012): Deutscher Familiennamenatlas. Band 3: Morphologie der Familiennamen. Berlin und Boston. Hier S. 136.

Brandmüller, Stefanie, Glaser, in: Digitales Familiennamenwörterbuch Deutschlands,
URL: < http://www.namenforschung.net/id/name/384/1 >