Schnurr
Allgemeines
- Häufigkeit
- 978
- Rang
- 3441
- Sprachvorkommen
- deutsch
- Hauptverbreitung
- Deutschland
Etymologie
Hauptbedeutung
- Benennung nach Übername zu mittelhochdeutsch, mittelniederdeutsch snurren , snorren ‘rauschen, sausen, schnurren, klingen; sich mit Geräusch bewegen’ für eine laute, unruhige, aufbrausende Person bzw. einen Spaßvogel (vergleiche auch mittelhochdeutsch snurrære ‘Possenreißer’).
- Benennung nach Beruf zu mittelhochdeutsch snurre ‘Schnurren, Summen’, frühneuhochdeutsch Schnurre ‘Knarre, Brummkreisel’ (siehe Digitales Wörterbuch der deutschen Sprache, letzter Zugriff: 16.08.2021). Es handelt sich um einen indirekten Berufsnamen für einen Nachtwächter (siehe Deutsches Wörterbuch, letzter Zugriff: 16.08.2021) oder einen Spaßmacher (siehe Ebner 2015, Seite 662), die beide eine Klapper oder Ratsche mit sich führten.
Deutung unsicher
- Benennung nach Übername zu mitteldeutsch dialektal Schnurre , Schnurr ‘Maul, Schnauze, Rüssel; derb für Mund’ (siehe Wörterbuch der elsässischen Mundarten, letzter Zugriff: 16.08.2021) für eine mürrische, launische Person bzw. eine Person mit auffallender Nase. Diese Deutung (siehe Brechenmacher 1960, Band 2, Seite 549) ist aufgrund des unklaren Alters der Bezeichnung unsicher.
Weitgehend auszuschließen
- Benennung nach Herkunft zum Siedlungsnamen Windschnur, mehrfach in Bayern und Österreich. Diese Deutung (siehe Gottschald 2006, Seite 442) ist aufgrund der Verbreitung weitgehend auszuschließen.
Verbreitung
Verbreitung innerhalb Deutschlands
Verbreitung außerhalb Deutschlands
Frankreich
- Häufigkeit
- 19
Angaben zur Quelle
- Art der Quelle
- Geburtenzahlen
- Jahr der Quelle
- 1966-1990
- Quelle
- www.geopatronyme.com/cgi-bin/carte/nomcarte.cgi?nom=Schnurr&submit=Valider&client=cdip, letzter Zugriff 16.08.2021.
Historische Verbreitung
Zur historischen Verbreitung siehe Namensverbreitungskarte, letzter Zugriff: 16.08.2021.
Verwandte Artikel (Auswahl)
Literaturhinweise
Literatur
- Brechenmacher, Josef Karlmann (1960): Etymologisches Wörterbuch der Deutschen Familiennamen. Band 2. Limburg an der Lahn. Hier S. 549.
- Ebner, Jakob (2015): Wörterbuch historischer Berufsbezeichnungen. Berlin. Hier S. 662.
- Gottschald, Max (2006): Deutsche Namenkunde. Mit einer Einführung in die Familiennamenkunde von Rudolf Schützeichel. 6. Auflage. Berlin und New York. Hier S. 442.
Weblinks
- Artikel Schnurre in: Deutsches Wörterbuch, letzter Zugriff: 16.08.2021.
- Artikel schnurren in: Digitales Wörterbuch der deutschen Sprache, letzter Zugriff: 30.08.2021.
- Artikel Schnurre in: Pfälzisches Wörterbuch, letzter Zugriff: 16.08.2021.
- Artikel Schnurr(e) in: Wörterbuch der elsässischen Mundarten, letzter Zugriff: 16.08.2021.
Metadaten
Daten zur Artikelerstellung
Kategorien
zu Bedeutung 1:
- Übername
- Verhaltensmerkmal
- Verhalten und Gewohnheiten
- Charakter
zu Bedeutung 2:
- Beruf
- indirekt
- Amt, Dienstverhältnis und Verwaltung
- Wächter
- Kunst und Unterhaltung
Fachbegriffe
Fachbegriffe finden Sie in unserem Glossar.
Vernetzung
Zitierhinweis
Flores, Amaru,
Schnurr,
in: Digitales Familiennamenwörterbuch Deutschlands,
URL: < http://www.namenforschung.net/id/name/3444/1 >