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Stoll

Allgemeines

Häufigkeit
7504
Rang
292
Sprachvorkommen
deutsch
Hauptverbreitung
Deutschland
Schweiz
Frankreich
Region
Elsass

Etymologie

Hauptbedeutung

  1. Benennung nach Beruf zu mittelhochdeutsch, mittelniederdeutsch stolle ‘Stütze, Pfosten, Gestell, Fuß an Möbeln’. Es handelt sich um einen indirekten Berufsnamen für einen Zimmermann oder Tischler.
  2. Benennung nach Übername zu mittelhochdeutsch, mittelniederdeutsch stolle ‘Stütze, Pfosten, Gestell, Fuß an Möbeln’ im übertragenen Sinn für einen steifen, stämmigen Menschen.

In Einzelfällen

  1. Benennung nach Beruf zu mittelhochdeutsch, mittelniederdeutsch stolle ‘Stütze, Pfosten, Gestell, Fuß an Möbeln; in der Bergmannssprache: ein waagrechter Gang, der ins Gebirge getrieben wird, Bergwerksstollen’. Es handelt sich um einen indirekten Berufsnamen für einen Bergmann.
  2. Benennung nach Wohnstätte zu mittelhochdeutsch, mittelniederdeutsch stolle ‘Stütze, Pfosten, Gestell, Fuß an Möbeln; in der Bergmannssprache: ein waagrechter Gang, der ins Gebirge getrieben wird, Bergwerksstollen, Spitze, Zacken, hervorragender Teil’ für jemanden, der an einem spitz geformten Flurstück oder einem hervorragenden Felsen bzw. einer Bergspitze wohnt.
  3. Benennung nach Herkunft zu Siedlungsnamen wie Nieder-Stoll (Stadtteil von Schlitz, Vogelsbergkreis, Hessen), Stollen (mehrfach in Baden-Württemberg, Thüringen, Bayern, Nordrhein-Westfalen, historisch in Ostpreußen, heute Stolno in der Woiwodschaft Ermland-Masuren, Polen).

Weitgehend auszuschließen

  1. Benennung nach Rufname. Es handelt sich um ein Patronym zum Rufnamen Stollo. Der einstämmige Rufname basiert auf althochdeutsch stollo ‘Pfeiler’. Diese Deutung (siehe Gottschald 2006, Seite 477) ist auszuschließen, da entsprechende Rufnamenbelege fehlen.
  2. Benennung nach Beruf zu neuhochdeutsch Stollen ‘längliches Backwerk, Weihnachtsstollen’ für den Stollenbäcker. Diese Deutung (siehe Gottschald 2006, Seite 476) ist auszuschließen, da die Bezeichnung, die sich auf die Form des Backwerks bezieht, erst im 18. Jahrhundert allgemein gebräuchlich wurde.

Verbreitung

Verbreitung innerhalb Deutschlands

Verbreitung außerhalb Deutschlands

Schweiz

Häufigkeit
842
Angaben zur Quelle
Art der Quelle
Telefonanschlüsse
Jahr der Quelle
2015
Quelle
interaktiv.tagesanzeiger.ch/newsnetz/namenkarte/, letzter Zugriff 23.07.2021.

Frankreich

Häufigkeit
837
Angaben zur Quelle
Art der Quelle
Geburtenzahlen
Jahr der Quelle
1966-1990
Quelle
geopatronyme.com, letzter Zugriff 13.08.2018.

Verwandte Artikel (Auswahl)

Literaturhinweise

Literatur

  • Gottschald, Max (2006): Deutsche Namenkunde. Mit einer Einführung in die Familiennamenkunde von Rudolf Schützeichel. 6. Auflage. Berlin und New York. Hier S. 476-477.
  • Kunze, Konrad/Nübling, Damaris (Hrsg.) (2016): Deutscher Familiennamenatlas. Band 5: Familiennamen nach Beruf und persönlichen Merkmalen. Berlin und Boston. Hier S. 697-698.

Weblinks

Metadaten

Daten zur Artikelerstellung

AutorIn
Rita Heuser
Veröffentlichungsdatum
16.04.2024
Zitierhinweis

Heuser, Rita, Stoll, in: Digitales Familiennamenwörterbuch Deutschlands,
URL: < http://www.namenforschung.net/id/name/292/1 >