Allgemeines

Häufigkeit

1227

Rang

2662

Sprachvorkommen

deutsch

Hauptverbreitung

Deutschland

Etymologie

Hauptbedeutung

1. Benennung nach Wohnstätte, siehe Weg 1. Es liegt ein erstarrter Dativ mit dem Suffix -e vor.
2. Benennung nach Beruf zu mittelniederdeutsch wege , wēge , wige ‘Wiege’ als indirekter Berufsname für den Hersteller von Wiegen.

In Einzelfällen

3. Benennung nach Wohnstätte zum Hausnamen (zum) Wege. Der Hausname zum hohen Wege ist Ende des 17. bzw. Anfang des 18. Jahrhunderts in Erfurt bezeugt (siehe Grohne 1912, Seite 182). Der Name kann auch auf einen Örtlichkeitsnamen (zu mittelhochdeutsch wec , mittelniederländisch weg ‘Weg, Straße’) zurückgehen. Laut Bahlow (siehe Bahlow 1985, Seite 547) geht der Örtlichkeitsname auf ein Sumpfgebiet zurück (möglicherweise zu mittelhochdeutsch wāc ‘bewegtes, wogendes Wasser: Strömung, Flut, Woge, Strom, Fluss, Meer, See, Teich’, mittelniederdeutsch wage ‘Welle, Woge, wogende Wellenbewegung, bewegtes Gewässer’); diese Deutung ist jedoch unsicher.
4. Benennung nach Herkunft zum Siedlungsnamen Weyhe (Landkreis Diepholz, Niedersachsen, bestehend aus den Dörfern Kirchweyhe und Sudweyhe, historisch Kerckwege (1277) und Suthweige (um 1300); Ortsteil von Stelle, Stadt Twistringen, Landkreis Diepholz, Niedersachsen).

Deutung unsicher

5. Benennung nach Rufname. Es handelt sich um ein Patronym zu einer Rufnamenkurzform mit dem Namenglied althochdeutsch witu , altsächsisch widu , wido ‘Wald, Holz’ zu Vollformen wie Wiedekind oder Widbert. Aus lautlichen Gründen und aufgrund fehlender Belege bleibt diese Deutung (siehe Gottschald 2006, Seite 527) unsicher.

Verbreitung

Verbreitung innerhalb Deutschlands

Historische Verbreitung

Zur historischen Verbreitung siehe Namensverbreitungskarte, letzter Zugriff: 11.01.2022.

Verwandte Artikel (Auswahl)

• Weg
• Wegemann
• vom Wege
• Vomweg

Literaturhinweise

Literatur

• Bahlow, Hans (1985): Deutsches Namenlexikon. Frankfurt am Main. Hier S. 547.
• Gottschald, Max (2006): Deutsche Namenkunde. Mit einer Einführung in die Familiennamenkunde von Rudolf Schützeichel. 6. Auflage. Berlin und New York. Hier S. 527.
• Grohne, Ernst (1912): Die Hausnamen und Hauszeichen. Ihre Geschichte, Verbreitung und Einwirkung auf die Bildung der Familien- und Gassennamen. Göttingen. Hier S. 182.

Weblinks

• Eintrag Stelle (Twistringen), Ortsteil Weyhe in: Wikipedia, letzter Zugriff: 08.02.2022.
• Eintrag Wege in: Wikipedia, letzter Zugriff: 08.02.2022.
• Eintrag Weyhe in: GeoNames, letzter Zugriff: 08.02.2022.

Metadaten

Daten zur Artikelerstellung

AutorIn

Julia Griebel

Veröffentlichungsdatum

16.04.2024