Sand
Allgemeines
- Häufigkeit
- 1312
- Rang
- 2451
- Sprachvorkommen
- deutsch
- Hauptverbreitung
- Deutschland
Etymologie
Hauptbedeutung
- Benennung nach Wohnstätte zu mittelhochdeutsch, mittelniederdeutsch sant ‘Sand, Strand, Ufer, sandige Fläche’ für jemanden, der an oder auf einer solchen Fläche oder einem enstprechend benannten Flurstück wohnt. Der Flurname Sand ist in ganz Deutschland häufig, auch sandige Straßen und Plätze in zahlreichen Städten wurden häufig schon früh nach der Bodenbeschaffenheit benannt (z.B. in Lüneburg, siehe Zoder 1968, Band 2, Seite 473).
- Benennung nach Herkunft zu den Siedlungsnamen Sand (mehrfach in ganz Deutschland, auch in Österreich, der Schweiz, im Elsass, historisch u.a. in Pommern und Ostpreußen), Sande (mehrfach in Norddeutschland, historisch auch in Pommern). Zur Etymologie des Siedlungsnamens Sand in der Pfalz (Ortsteil von Schönenberg-Kübelberg, Landkreis Kusel, Rheinland-Pfalz) siehe Dolch/Greule 1991, Seite 411.
In Einzelfällen
- Benennung nach Beruf zu mittelhochdeutsch, mittelniederdeutsch sant ‘Sand’. Es handelt sich um einen indirekten Berufsnamen für jemanden, der Scheuer- oder Fegsand verkauft.
- Benennung nach Wohnstätte zum Häusernamen Zum Sande (belegt u.a. in Magdeburg, siehe Zoder 1968, Band 2, Seite 473).
Deutung unsicher
- Benennung nach Rufname. Es handelt sich um ein Patronym zu einer Rufnamenkurzform mit dem nicht belegten Namenglied althochdeutsch *sand zu Vollformen wie Sandher (siehe auch Sander 5). Förstemann bringt dieses Namenglied mit altnordisch sannr , sadhr , altsächsisch, angelsächsisch sodh ‘wahr’ in Verbindung (Förstemann 1966, Spalte 1296-1297; siehe auch Kaufmann 1968, Seite 302). Sofern diese Deutung (siehe Gottschald 2006, Seite 421) überhaupt infrage kommt, dann nur für die selteneren Vorkommen im hochdeutschen Sprachraum, weil im Niederdeutschen Varianten mit Nasalschwund zu erwarten wären.
Historischer Namenbeleg
Wesselus van den Sande
- Belegjahr
- 1368
- Belegort
- Coesfeld
- Quellenangabe
- Kewitz, 1999, Seite 332.
Henne und Clas gebruder uff dem Sande zimmerlude
- Belegjahr
- 1428
- Belegort
- Frankfurt am Main
- Quellenangabe
- Steffens, 2019, Seite 195.
Verbreitung
Verbreitung innerhalb Deutschlands
Verbreitung außerhalb Deutschlands
Frankreich
- Häufigkeit
- 162
Angaben zur Quelle
- Art der Quelle
- Geburtenzahlen
- Jahr der Quelle
- 1966-1990
- Quelle
- geopatronyme.com, letzter Zugriff 29.06.2020.
Historische Verbreitung
Zur historischen Verbreitung siehe Namensverbreitungskarte, letzter Zugriff: 29.06.2020.
Verwandte Artikel (Auswahl)
Literaturhinweise
Literatur
- Dolch, Martin/Greule, Albrecht (1991): Historisches Siedlungsnamenbuch der Pfalz. Speyer. Hier S. 411.
- Förstemann, Ernst (1966): Altdeutsches Namenbuch. Erster Band: Personennamen. 2. Auflage. München. Hier Sp. 1296-1297.
- Gottschald, Max (2006): Deutsche Namenkunde. Mit einer Einführung in die Familiennamenkunde von Rudolf Schützeichel. 6. Auflage. Berlin und New York. Hier S. 421.
- Kaufmann, Henning (1968): Altdeutsche Personennamen: Ergänzungsband. München und Hildesheim. Hier S. 302.
- Kewitz, Bernhard (1999): Coesfelder Beinamen und Familiennamen vom 14. bis 16. Jahrhundert. Heidelberg. Hier S. 332.
- Steffens, Rudolf (2019): Die Familiennamen der Reichsstadt Frankfurt am Main im 15. Jahrhundert. St. Ingbert. Hier S. 195.
- Zoder, Rudolf (1968): Familiennamen in Ostfalen. Band 2. Hildesheim. Hier S. 473.
Weblinks
- Artikel Sand in: Deutsches Wörterbuch, letzter Zugriff: 30.06.2020.
- Artikel Sand in: Südhessisches Flurnamenbuch, letzter Zugriff: 30.06.2020.
Metadaten
Daten zur Artikelerstellung
Kategorien
zu Bedeutung 1:
- Wohnstätte
- Örtlichkeit
- Land am/im Wasser
- unbebautes Land
zu Bedeutung 2:
- Herkunft
- Siedlungsname
Fachbegriffe
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Vernetzung
Zitierhinweis
Kroiß, Daniel,
Sand,
in: Digitales Familiennamenwörterbuch Deutschlands,
URL: < http://www.namenforschung.net/id/name/2451/1 >