Beutler

Allgemeines

Benennung nach Beruf zu mittelhochdeutsch biutelære , biuteler , mittelniederdeutsch bǖdeler , budeler ‘Beutelmacher, Täschner’. Beutler sind Handwerker, die vor allem feines Leder zu Beuteln, Taschen und Handschuhen verarbeiten (siehe Ebner 2015, Seite 95). Dabei kann es sich um steife Taschen handeln, die am Gürtel befestigt werden, oder um weiche Beutel aus Lederstreifen oder Lederstücken; beides wurde häufig mit Metallteilen verziert (siehe Kohlheim/Kohlheim 2005, Seite 129).
Benennung nach Beruf zu mittelhochdeutsch biutelære ,‘jemand, der durchsiebt’ (< mittelhochdeutsch biuteln ‘gemahlenes Getreide mit einem Sack sieben’), mittelniederdeutsch bǖdelen , budelen ‘Mehl beuteln, seihen’ für einen Müller. Beim Beuteln wird das gemahlene Getreide durch ein Tuch geschüttelt, wodurch das feinere Material vom gröberen getrennt wird (Frühneuhochdeutsches Wörterbuch, letzter Zugriff: 31.08.2021).

Zur historischen Verbreitung siehe Namensverbreitungskarte, letzter Zugriff: 31.08.2021.

Brechenmacher, Josef Karlmann (1957): Etymologisches Wörterbuch der Deutschen Familiennamen. Band 1. Limburg an der Lahn. Hier S. 117.
Ebner, Jakob (2015): Wörterbuch historischer Berufsbezeichnungen. Berlin. Hier S. 94-95.
Kohlheim, Rosa/Kohlheim, Volker (2005): Duden Familiennamen. Herkunft und Bedeutung [von 20.000 Nachnamen]. 2. Auflage. Mannheim. Hier S. 129.
Kunze, Konrad/Nübling, Damaris (Hrsg.) (2011): Deutscher Familiennamenatlas. Band 2: Graphematik/Phonologie der Familiennamen II: Konsonantismus. Berlin und New York. Hier S. 397-399.

Rosar, Anne, Beutler, in: Digitales Familiennamenwörterbuch Deutschlands,
URL: < http://www.namenforschung.net/id/name/2415/1 >