Rank
Allgemeines
- Häufigkeit
- 1740
- Rang
- 1790
- Sprachvorkommen
- deutsch
- Hauptverbreitung
- Deutschland
Etymologie
Hauptbedeutung
- Benennung nach Übername zu mittelhochdeutsch rān , ranc , mittelniederdeutsch ran , rank ‘rank, schlank, schmächtig’ für einen schlanken, schmächtigen Menschen.
- Benennung nach Wohnstätte zu mittelhochdeutsch ranc , range ‘Einfassung, Rand, Abhang’ für jemanden, der an einer Orts- oder Geländeeinfassung oder an einem Hang wohnt.
In Einzelfällen
- Benennung nach Wohnstätte zu mittelhochdeutsch ranc ‘Bewegung, Drehung; Biegung, Wegkrümmung’ für jemanden, der an einer Straßen- oder Wegbiegung wohnt.
- Benennung nach Übername zu mittelhochdeutsch ranc ‘schnelle Wendung, Bewegung’ für einen schnellen, wendigen Menschen.
- Benennung nach Rufname. Es handelt sich um ein Patronym zu einem deutschen Rufnamen mit dem Namenglied althochdeutsch, altsächsisch *ragin , regin ‘Rat, Beschluss’. Der Familienname geht entweder auf den einstämmigen Rufnamen Ragino oder auf Kurzformen zu Vollformen wie Raganbald, Raginhard zurück.
- Benennung nach Rufname. Es handelt sich um ein Patronym zum deutschen Rufnamen Renco, dessen Etymologie unklar ist (eventuell zu althochdeutsch ringan ‘ringen, kämpfen, streiten’ oder althochdeutsch hring ‘Ring, Versammlung, Kreis’).
- Benennung nach Rufname. Es handelt sich um ein Patronym zu einer westslawischen, hier insbesondere polnischen, auch sorbischen und bereits elb- und ostseeslawischenRufnamenkurzform zu alten slawischen Vollformen wie z.B. Ranislav, Ranimirmit einem Rufnamenerstglied urslawisch *ranъ ‘früh’. Dabei handelt es sich um eine Ableitung mit dem Diminutivsuffix -k.
Weitgehend auszuschließen
- Benennung nach Herkunft zu den Siedlungsnamen Rank (Weiler in der Gemeinde Aitrach, Landkreis Ravensburg, Baden-Württemberg; Einöde in der Gemeinde Fischbachau, Landkreis Miesbach, Bayern) und Rankau (ehemals Schlesien, heute Rękóv, Polen). Diese Deutung (siehe Gottschald 2006, Seite 400; Zoder 1968, Band 2, Seite 357) ist aufgrund der (historischen) Verbreitung des Familiennamens weitgehend auszuschließen.
Verbreitung
Verbreitung innerhalb Deutschlands
Verbreitung außerhalb Deutschlands
Polen
- Häufigkeit
- 55
Angaben zur Quelle
- Art der Quelle
- Einwohnerzahlen
- Jahr der Quelle
- 2002
- Quelle
- Rymut 2003, Seite 9302.
Historische Verbreitung
Zur historischen Verbreitung siehe Namensverbreitungskarte, letzter Zugriff: 24.11.2020.
Verwandte Artikel (Auswahl)
Literaturhinweise
Literatur
- Förstemann, Ernst (1966): Altdeutsches Namenbuch. Erster Band: Personennamen. 2. Auflage. München. Hier Sp. 1248.
- Gottschald, Max (2006): Deutsche Namenkunde. Mit einer Einführung in die Familiennamenkunde von Rudolf Schützeichel. 6. Auflage. Berlin und New York. Hier S. 400.
- Kaufmann, Henning (1968): Altdeutsche Personennamen: Ergänzungsband. München und Hildesheim. Hier S. 287.
- Kunze, Konrad/Nübling, Damaris (Hrsg.) (2016): Deutscher Familiennamenatlas. Band 5: Familiennamen nach Beruf und persönlichen Merkmalen. Berlin und Boston. Hier S. 690-692.
- Rymut, Kazimierz (2003): Słownik nazwisk używanych w Polsce na paczątku XXI wieku (CD ROM). Kraków. Hier S. 9302.
- Schlimpert, Gerhard (1978): Slawische Personennamen in mittelalterlichen Quellen zur deutschen Geschichte. Berlin. Hier S. 114.
- Zoder, Rudolf (1968): Familiennamen in Ostfalen. Band 2. Hildesheim. Hier S. 357.
Metadaten
Daten zur Artikelerstellung
Kategorien
zu Bedeutung 1:
- Übername
- äußerliche Erscheinung
- körperliches Merkmal
zu Bedeutung 2:
- Wohnstätte
- Örtlichkeit
- Geländeform
- Bauten-/Gebäudebezeichnung
Fachbegriffe
Fachbegriffe finden Sie in unserem Glossar.
Vernetzung
Zitierhinweis
Fritzinger, Julia und Scheller, Andrea,
Rank,
in: Digitales Familiennamenwörterbuch Deutschlands,
URL: < http://www.namenforschung.net/id/name/1790/1 >