Krull

Allgemeines

Benennung nach Übername zu mittelniederdeutsch krul , kruel ‘Locke, Lockenfrisur, Haarschopf, gekräuseltes Haar’ für jemanden mit lockigem, welligem, krausem Haar, mit einem Kraus- oder Lockenkopf.

Benennung nach Beruf zu mittelniederdeutsch krul , kruel ‘Locke, Lockenfrisur, Haarschopf, gekräuseltes Haar’. Es handelt sich um einen indirekten Berufsnamen für einen Haarkünstler.
Benennung nach Übername, siehe Krul 2. Es liegt eine eingedeutschte Schreibvariante mit Doppelkonsonanz vor.
Benennung nach Beruf, siehe Krul 3. Es liegt eine eingedeutschte Schreibvariante mit Doppelkonsonanz vor.

Benennung nach Rufname. Es handelt sich um ein Patronym zu einer deutschen Rufnamenkurzform mit dem Namenglied altsächsisch *hrōth , *rōth ‘Ruhm’ zu Vollformen wie Rudolf oder Rüdiger. Bei der vorliegenden Fom hätte sich das h- des Ausgangsworts zu K- entwickelt, es läge Ausfall von d sowie ein Diminutiv mit dem Suffix -el vor. Aus lautlichen Gründen sowie aufgrund fehlender Rufanemnbelege ist diese Deutung (siehe Gottschald 2006, Seite 262) weitgehend auszuschließen.

Gottschald, Max (2006): Deutsche Namenkunde. Mit einer Einführung in die Familiennamenkunde von Rudolf Schützeichel. 6. Auflage. Berlin und New York. Hier S. 262 und 307-308.
Kunze, Konrad/Nübling, Damaris (Hrsg.) (2009): Deutscher Familiennamenatlas. Band 1: Graphematik/Phonologie der Familiennamen I: Vokalismus. Berlin. Hier S. 219-221.
Rymut, Kazimierz/Hoffmann, Johannes (Hrsg.) (2006): Lexikon der Familiennamen polnischer Herkunft im Ruhrgebiet. Band 1. Kraków. Hier S. 387.

Scheller, Andrea und Dräger, Kathrin, Krull, in: Digitales Familiennamenwörterbuch Deutschlands,
URL: < http://www.namenforschung.net/id/name/1636/1 >