Allgemeines

Häufigkeit

2127

Rang

1396

Sprachvorkommen

deutsch

Hauptverbreitung

Deutschland

Etymologie

Hauptbedeutung

1. Benennung nach Beruf zu mittelhochdeutsch stiure ‘Beistand des Anwalts’ für einen Gehilfen in Rechtsangelegenheiten.
2. Benennung nach Beruf zu mittelhochdeutsch stiure ‘Steuermann’ für den Führer des Steuers auf einem kleineren Schiff oder einem Floß.

In Einzelfällen

3. Benennung nach Beruf zu mittelhochdeutsch stiure , stiur ‘Stütze, Abgabe, Steuer’. Es handelt sich um einen indirekten Berufsnamen für einen Steuereinnehmer (vergleiche Steurer 1).

Deutung unsicher

4. Benennung nach Übername zu mittelniederdeutsch stūr , stur , stuyr , stor ‘steif, störrisch; widerspenstig; zornig, unfreundlich’. Diese Deutung (siehe Zoder 1968, Band 2, Seite 667) ist aus lautlichen Gründen sowie aufgrund der geringen Namenvorkommen im niederdeutschen Raum unsicher. Zoder versieht sie mit einem Fragezeichen.

Weitgehend auszuschließen

5. Benennung nach Herkunft zum Siedlungsnamen Stühren (Ortsteil von Bassum, Landkreis Diepholz, Niedersachsen). Diese Deutung (siehe Gottschald 2006, Seite 474) ist aus lautlichen Gründen sowie aufgrund der historischen Verbreitung des Familiennamens weitgehend auszuschließen.

Verbreitung

Verbreitung innerhalb Deutschlands

Verbreitung außerhalb Deutschlands

Österreich

Häufigkeit

68

Angaben zur Quelle

Art der Quelle

Telefonanschlüsse

Jahr der Quelle

2005

Quelle

Geogen AT CD-ROM.

Historische Verbreitung

Zur historischen Verbreitung siehe Namensverbreitungskarte, letzter Zugriff: 28.01.2022.

Verwandte Artikel (Auswahl)

• Steur
• Steuert
• Steurer
• Stuhr
• Steuermann
• Gubernator

Literaturhinweise

Literatur

• Ebner, Jakob (2015): Wörterbuch historischer Berufsbezeichnungen. Berlin. Hier S. 732.
• Gottschald, Max (2006): Deutsche Namenkunde. Mit einer Einführung in die Familiennamenkunde von Rudolf Schützeichel. 6. Auflage. Berlin und New York. Hier S. 474.
• Kunze, Konrad/Nübling, Damaris (Hrsg.) (2016): Deutscher Familiennamenatlas. Band 5: Familiennamen nach Beruf und persönlichen Merkmalen. Berlin und Boston. Hier S. 639.
• Zoder, Rudolf (1968): Familiennamen in Ostfalen. Band 2. Hildesheim. Hier S. 667.

Metadaten

Daten zur Artikelerstellung

AutorIn

Daniel Kroiß

Veröffentlichungsdatum

16.04.2024