Scherbarth

Allgemeines

Benennung nach Beruf zu mittelniederdeutsch schērebārt ‘Bartscherer, Barbier’. Es handelt sich um einen indirekten Berufsnamen nach der Tätigkeit des Bartscherens, der aus einem Satz wie Schere den Bart! oder Ich schere den Bart. entstanden ist.

Benennung nach Rufname. Es handelt sich um ein Patronym zum deutschen Rufnamen Scaribert. Der Rufname basiert auf den Namengliedern althochdeutsch scara ‘Heerschar’ oder althochdeutsch scar ‘schneidende Waffe’ und althochdeutsch beraht , altsächsisch berht ‘hell, glänzend’. Dieser Rufname ist jedoch nicht belegt, sondern wurde von Gottschald nur erschlossen (siehe Gottschald 2006, Seite 425), so dass diese Deutung unwahrscheinlich ist.

Zur historischen Verbreitung siehe Namensverbreitungskarte, letzter Zugriff: 25.03.2022.

Bahlow, Hans (1982): Pommersche Familiennamen. Ihr Geschichts- u. Heimatwert. Neustadt an der Aisch. Hier S. 79.
Bahlow, Hans (1982): Störtebeker und Konsorten. 800 niederdeutsche Satznamen. Ein Beitrag zur Volkskunde des Mittelalters. Hamburg. Hier S. 32.
Feyerabend, Liselotte (1985): Die Rigaer und Revaler Familiennamen im 14. und 15. Jahrhundert. Unter besonderer Berücksichtigung der Herkunft der Bürger. Köln. Hier S. 44.
Gottschald, Max (2006): Deutsche Namenkunde. Mit einer Einführung in die Familiennamenkunde von Rudolf Schützeichel. 6. Auflage. Berlin und New York. Hier S. 425.
Hagström, Sten (1949): Kölner Beinamen des 12. und 13. Jahrhunderts. Band 1. Uppsala. Hier S. 233.

Busley, Simone, Scherbarth, in: Digitales Familiennamenwörterbuch Deutschlands,
URL: < http://www.namenforschung.net/id/name/12661/1 >