Kiel
Allgemeines
- Häufigkeit
- 2383
- Rang
- 1233
- Sprachvorkommen
- deutsch
- niederländisch
- Hauptverbreitung
- Deutschland
- Niederlande
Etymologie
Hauptbedeutung
- Benennung nach Beruf zu mittelhochdeutsch kil ‘Federkiel’. Es handelt sich um einen indirekten Berufsnamen für einen Schreiber.
- Benennung nach Beruf zu mittelhochdeutsch kil ‘Zwiebel des Lauches’. Es handelt sich um einen indirekten Berufsnamen für einen Bauern, der Lauch anbaut.
- Benennung nach Beruf zu mittelhochdeutsch, mittelniederdeutsch kiel ‘größeres Schiff’. Es handelt sich um einen indirekten Berufsnamen für einen Schiffer.
- Benennung nach Übername zu mittelhochdeutsch, mittelniederdeutsch kīl ‘Keil’ für einen groben, derben Menschen.
- Benennung nach Wohnstätte zu mittelhochdeutsch, mittelniederdeutsch kīl ‘Keil’ für den Bewohner eines keilförmigen Stücks Land oder eines entsprechend benannten Flurstücks.
In Einzelfällen
- Benennung nach Herkunft zum Siedlungsnamen Kiel (Schleswig-Holstein; Ortschaft im Stadtteil Bärbroich von Bergisch Gladbach, Rheinisch-Bergischer Kreis, Nordrhein-Westfalen). Der gleichnamige Wohnplatz in Niedersachsen (Gemeinde Wirdum, Landkreis Norden) kommt aufgrund der Verbreitung des Familiennamens weniger infrage.
- Benennung nach Übername zu mittelniederländisch kedel , kidel ‘Kittel’ für den Träger eines solchen Kleidungsstücks.
- Benennung nach Rufname, siehe Giesel 1. Es handelt sich um eine Lautvariante mit Kontraktion und Verhärtung G > K .
Deutung unsicher
- Benennung nach Übername, siehe Kiesel 1. Es handelt sich um eine kontrahierte Lautvariante. Aus lautlichen Gründen bleibt diese Deutung (siehe Gottschald 2006, Seite 204) unsicher.
Weitgehend auszuschließen
- Benennung nach Übername zu dialektal bairisch Kiel ‘Tölpel’. Aufgrund des unklaren Alters der Bezeichnung und weil der Familienname kaum in Bayern verbreitet ist, ist diese Deutung (siehe Naumann 2007, Seite 158) weitgehend auszuschließen.
Verbreitung
Verbreitung innerhalb Deutschlands
Verbreitung außerhalb Deutschlands
Niederlande
- Häufigkeit
- 835
Angaben zur Quelle
- Art der Quelle
- Einwohnerzahlen
- Jahr der Quelle
- 2007
- Quelle
- cbgfamilienamen.nl/nfb/, letzter Zugriff 17.11.2021.
Historische Verbreitung
Zur historischen Verbreitung siehe Namensverbreitungskarte, letzter Zugriff: 17.11.2021.
Verwandte Artikel (Auswahl)
Literaturhinweise
Literatur
- Debrabandere, Frans (2003): Woordenboek van de familienamen in België en Noord-Frankrijk. Amsterdam [u.a.]. Hier S. 683.
- Gottschald, Max (2006): Deutsche Namenkunde. Mit einer Einführung in die Familiennamenkunde von Rudolf Schützeichel. 6. Auflage. Berlin und New York. Hier S. 204.
- Naumann, Horst (2007): Das große Buch der Familiennamen. Alter, Herkunft, Bedeutung. München. Hier S. 158.
Weblinks
- Artikel Keil in: Deutsches Wörterbuch, letzter Zugriff: 17.11.2021.
- Artikel Kiel in: Deutsches Wörterbuch, letzter Zugriff: 17.11.2021.
Metadaten
Daten zur Artikelerstellung
Kategorien
zu Bedeutung 1:
- Beruf
- indirekt
- Amt, Dienstverhältnis und Verwaltung
- Papier- und Schriftenerzeugung
zu Bedeutung 2:
- Beruf
- indirekt
- Forst- und Landwirtschaft
- Bauer
zu Bedeutung 3:
- Beruf
- indirekt
- Verkehr und Transport
zu Bedeutung 4:
- Übername
- Verhaltensmerkmal
- Charakter
zu Bedeutung 5:
- Wohnstätte
- Örtlichkeit
- Geländeform
Fachbegriffe
Fachbegriffe finden Sie in unserem Glossar.
Thematische Informationen
Vernetzung
Zitierhinweis
Griebel, Julia,
Kiel,
in: Digitales Familiennamenwörterbuch Deutschlands,
URL: < http://www.namenforschung.net/id/name/1235/1 >