Allgemeines

Häufigkeit

26

Rang

106634

Sprachvorkommen

deutsch

Hauptverbreitung

Deutschland

Etymologie

Hauptbedeutung

1. Benennung nach Übername zu lateinisch corvus ‘Rabe’. Es handelt sich um eine Latinisierung deutscher Familiennamen wie Rabe (siehe Rabe 1; möglich ist auch eine Herleitung aus den anderen Deutungen von Rabe). Die vorliegende Form weist eine Erweiterung des lateinischen Suffixes -us zu -inus auf, möglicherweise in Anspielung auf den römischen Mäzen Marcus Valerius Messala Corvinus, einen Freund der klassischen Dichter Ovid und Tibull (siehe Kroiß 2021, Seite 263).

Weitgehend auszuschließen

2. Benennung nach Herkunft zum Siedlungsnamen Corvin (Rittergut in der Gemeinde Clenze, Landkreis Lüchow-Dannenberg, Niedersachsen). Es handelt sich um eine mit dem lateinischen Suffix -us erweiterte latinisierte Form. Diese Deutung (siehe Brechenmacher 1960-1963, Band 2, Seite 97; Kohlheim/Kohlheim 2005, Seite 173-174) ist aufgrund der Verbreitung der Familiennamens sowie der geringen Größe der betreffenden Siedlung weitgehend auszuschließen. Latinisierungen zu Herkunftsnamen sind zudem selten und treten nicht mit dem Suffix -us auf (siehe Kroiß 2021, Band 157, Seite 199); vergleiche Chemnitius 1, Treviranus 1).

Historischer Namenbeleg

Antonius Corvinus Artium liberalium Magister et Theologus

Belegjahr

1536

Belegort

Marburg

Quellenangabe

Kroiß, 2021, Seite 263.

Verwandte Artikel (Auswahl)

• Rabe
• Raabe
• Raab
• Rapp

Literaturhinweise

Literatur

• Brechenmacher, Josef Karlmann (1960): Etymologisches Wörterbuch der Deutschen Familiennamen. Band 2. Limburg an der Lahn. Hier S. 97.
• Kohlheim, Rosa/Kohlheim, Volker (2005): Duden Familiennamen. Herkunft und Bedeutung [von 20.000 Nachnamen]. 2. Auflage. Mannheim. Hier S. 173-174.
• Kroiß, Daniel (2021): Humanistennamen. Entstehung, Struktur und Verbreitung latinisierter und gräzisierter Familiennamen. Berlin, Boston. Hier S. 263.

Metadaten

Daten zur Artikelerstellung

AutorIn

Daniel Kroiß

Veröffentlichungsdatum

16.04.2024