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Friese

Allgemeines

Häufigkeit
2851
Rang
1000
Sprachvorkommen
deutsch
Hauptverbreitung
Deutschland

Etymologie

Hauptbedeutung

  1. Benennung nach Herkunft zu mittelhochdeutsch Vriese , mittelniederdeutsch Vrēse ‘der Friese’. Der Name bezieht sich auf die Stammesbezeichnung beziehungsweise auf den daraus hervorgegangenen Landschaftsnamen. Im Unterschied zu typischen Herkunftsnamen für Zugezogene tritt ‘Friese’ gehäuft in (Ost-)Friesland auf, was mit der späten Einführung fester Familiennamen in Friesland erst im 19. Jahrhundert per Dekret Napoleons (Selbstbenennung) zu erklären ist (siehe Kunze/Nübling 2013, Band 4, Seite 46-47).
  2. Benennung nach Rufname. Es handelt sich um ein Patronym zum germanischen Rufnamen Friso zu althochdeutsch Friso , Frieso , altsächsisch Frēso ‘Friese’. „Unstreitig sind noch im 12./13. Jh. Spuren des alten Mannsnamens Friso vorhanden“ (Brechenmacher 1957-60, Band 1, Seite 507). Zum Rufnamen siehe Seibicke 1998, Band 2, Seite 96; Kohlheim/Kohlheim 2014, Seite 166.

In Einzelfällen

  1. Benennung nach Beruf zu mittelhochdeutsch vriese ‘Damm- und Schlammarbeiter’ für jemanden, der Entwässerungsgräben auswirft. „Ursprünglich wurden wahrscheinlich zugewanderte, damm- und wasserbaukundige Friesländer herangezogen“ (Scheffler-Erhard 1959, Seite 122). Diese Deutung kommt nur für die mittel- und oberdeutschen Belege infrage.

Historischer Namenbeleg

Henricus filius Frisonis

Belegjahr
1166
Belegort
Basel
Quellenangabe
Brechenmacher, 1957-60, Seite 507.

Fridericus dictus Friso

Belegjahr
1314
Belegort
Goslar
Quellenangabe
Zoder, 1968, Seite 527.

Verbreitung

Verbreitung innerhalb Deutschlands

Verbreitung außerhalb Deutschlands

Dänemark

Häufigkeit
89
Angaben zur Quelle
Art der Quelle
Einwohnerzahlen
Jahr der Quelle
2019
Quelle
dst.dk/da/Statistik/emner/befolkning-og-valg/navne/HvorMange, letzter Zugriff 19.08.2019.

Niederlande

Häufigkeit
18
Angaben zur Quelle
Art der Quelle
Einwohnerzahlen
Jahr der Quelle
2007
Quelle
cbgfamilienamen.nl/nfb/, letzter Zugriff 14.08.2019.

Historische Verbreitung

Zur historischen Verbreitung des Familiennamens Friese siehe Namensverbreitungskarte, letzter Zugriff: 14.08.2019.

Verwandte Artikel (Auswahl)

Literaturhinweise

Literatur

  • Brechenmacher, Josef Karlmann (1957): Etymologisches Wörterbuch der Deutschen Familiennamen. Band 1. Limburg an der Lahn. Hier S. 506-507.
  • Debrabandere, Frans (2003): Woordenboek van de familienamen in België en Noord-Frankrijk. Amsterdam [u.a.]. Hier S. 481, 1286.
  • Kohlheim, Rosa/Kohlheim, Volker (2014): Duden: Das große Vornamenlexikon. Herkunft und Bedeutung von über 8000 Namen. 4. Auflage. Berlin [u.a.]. Hier S. 166.
  • Kunze, Konrad/Nübling, Damaris (Hrsg.) (2011): Deutscher Familiennamenatlas. Band 2: Graphematik/Phonologie der Familiennamen II: Konsonantismus. Berlin und New York. Hier S. 200-201.
  • Kunze, Konrad/Nübling, Damaris (Hrsg.) (2013): Deutscher Familiennamenatlas. Band 4: Familiennamen nach Herkunft und Wohnstätte. Berlin und Boston. Hier S. 38-47.
  • Scheffler-Erhard, Charlotte (1959): Alt-Nürnberger Namenbuch. Nürnberg. Hier S. 122.
  • Seibicke, Wilfried (1998): Historisches Deutsches Vornamenbuch. Band 2: F-K. Berlin und New York. Hier S. 96.
  • Zoder, Rudolf (1968): Familiennamen in Ostfalen. Band 1. Hildesheim. Hier S. 527.

Weblinks

Metadaten

Daten zur Artikelerstellung

AutorIn
Mirjam Schmuck
Veröffentlichungsdatum
16.04.2024
Zitierhinweis

Schmuck, Mirjam, Friese, in: Digitales Familiennamenwörterbuch Deutschlands,
URL: < http://www.namenforschung.net/id/name/1002/1 >