Himmelskörpernamen

Himmelskörpernamen oder Kosmonyme sind Namen aller natürlichen astronomischen Objekte wie Monde, Kleinplaneten, Kometen, Sterne, planetarische Nebel, Sternsysteme, Galaxien und viele andere mehr. Von der Namenforschung wurden die Kosmonyme bisher wenig beachtet. Im weitesten Sinne kann man sie als Ortsnamen auffassen, da sie wie diese kartierbar, ortsgebunden und im Raum verortet sind. Neben einer ungeheureren Menge moderner Kosmonyme, die stetig durch die Entdeckung neuer Objekte anwächst, gibt es auch eine Gruppe älterer traditioneller Himmelskörpernamen. Vor allem Stern- (Astronyme) und Sternbildnamen gehen seit der Frühzeit astronomischer Entdeckungen auf griechische, lateinische oder arabische Wurzeln (griech. Castor, Orion; lat. Regulus, arab. Beteigeuze) zurück. Für gleichartige Himmelskörper gibt es meist ein einheitliches Benennungssystem, z.B. mythologische Motive für die Monde im Sonnensystem (z. B. Io, Europa, Charon, Titan, Ganymed). Eine eigene Gruppe bilden die Namen der topographischen Objekte auf der Oberfläche von Monden und Planeten, z.B. Krater (Copernikus, Einstein, Kepler), Berge (Mons Vitruvius), Ebenen (Mare Tranquillitatis) etc.
Die Benennung astronomischer Objekte wird gegenwärtig durch Regulierung von der International Astronomical Union gesteuert. Neben den oft allgemein bekannten Eigennamen tragen viele Objekte auch in Katalogen eingeführte Bezeichnungen (z.B. HD 39801 für den Stern Beteigeuze).

Literatur

Nübling, Damaris/Fahlbusch, Fabian/Heuser, Rita (2012): Namen. Eine Einführung in die Onomastik. Tübingen, S. 258-264.