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Kellner

Allgemeines

Häufigkeit
5532
Rang
444
Sprachvorkommen
deutsch
Hauptverbreitung
Deutschland

Etymologie

Hauptbedeutung

  1. Benennung nach Beruf zu mittelhochdeutsch kelnære , kelner , mittelniederdeutsch kelner ‘Kellermeister; Verwalter eines Weingutes; herrschaftlicher Steuerbeamter’, entlehnt aus lateinisch cellenarius ‘Kellermeister’. Der Kell(n)er verwaltete zunächst herrschaftliche Weingüter bzw. den von diesen gewonnenen Wein. Später wurde diese Berufsbezeichnung auf die Verwaltung der Steuern auf Wein und Früchte sowie auf die generelle Verwaltung herrschaftlicher Güter ausgeweitet (siehe Ebner 2015, Seite 366). Auch ein niederer Bediensteter im Schankgewerbe, der die Getränke zu holen hatte, konnte als Kellner bezeichnet werden; hieraus ging die spätere Bezeichnung für den Bedienenden in einer Gaststätte hervor (vergleiche Deutsches Rechtswörterbuch, letzter Zugriff: 23.05.2016). Siehe auch Keller 1.

Deutung unsicher

  1. Benennung nach Wohnstätte, siehe Keller 2. Sofern diese Deutung (siehe Naumann 2007, Seite 157) zutrifft, handelt es sich um eine lautliche Variante mit Einschub von n . Dieser Einschub erfolgte wahrscheinlich in Analogie zur Berufsbezeichnung (siehe Bedeutung 1).

Historischer Namenbeleg

Hensil Kelner sartor

Belegjahr
1367
Belegort
Breslau
Quellenangabe
Bahlow, 1953, Seite 108.

Peter kelner tabernator

Belegjahr
1394
Belegort
Breslau
Quellenangabe
Bahlow, 1953, Seite 109.

her Wezzel der keller

Belegjahr
1288
Belegort
Basel

=

Wezzel der kelner

Belegjahr
1296
Belegort
Basel
Quellenangabe
Socin, 1966, Seite 478.

Verbreitung

Verbreitung innerhalb Deutschlands

Verbreitung außerhalb Deutschlands

Österreich

Häufigkeit
1052
Angaben zur Quelle
Art der Quelle
Telefonanschlüsse
Jahr der Quelle
2005
Quelle
Geogen AT CD-ROM.

Verwandte Artikel (Auswahl)

Literaturhinweise

Literatur

  • Bahlow, Hans (1953): Schlesisches Namenbuch. Kitzingen. Hier S. 108-109.
  • Dräger, Kathrin/Kunze, Konrad (2009): Familiennamen und Sprachgeschichte. Familiennamengeographie als Ansatzpunkt für sprachgeschichtliche Rekonstruktionen. In: Hengst, Karlheinz/Krüger, Dietlind (Hrsg.): Familiennamen im Deutschen. Erforschung und Nachschlagewerke. Deutsche Familiennamen im deutschen Sprachraum. Leipzig, S. 211-244. Hier S. 217 und 233.
  • Ebner, Jakob (2015): Wörterbuch historischer Berufsbezeichnungen. Berlin. Hier S. 367.
  • Kunze, Konrad/Nübling, Damaris (Hrsg.) (2016): Deutscher Familiennamenatlas. Band 5: Familiennamen nach Beruf und persönlichen Merkmalen. Berlin und Boston. Hier S. 612-643.
  • Naumann, Horst (2007): Das große Buch der Familiennamen. Alter, Herkunft, Bedeutung. München. Hier S. 157.
  • Socin, Adolf (1966): Mittelhochdeutsches Namenbuch. Hildesheim. Hier S. 478.

Weblinks

Metadaten

Daten zur Artikelerstellung

AutorIn
Daniel Kroiß
Veröffentlichungsdatum
16.04.2024
Zitierhinweis

Kroiß, Daniel, Kellner, in: Digitales Familiennamenwörterbuch Deutschlands,
URL: < http://www.namenforschung.net/id/name/444/1 >